Tag 47: Kyoto Teil 5 – Universal Studios Osaka

Tag 47: Kyoto Teil 5 – Universal Studios Osaka

Ich weiß ja nicht, ob es schon irgendwo mal durchgeklungen ist, aber ich mag Vergnügungsparks echt gerne. Sowohl gigantische Achterbahnen als auch liebevoll gestaltete Themenwelten erfreuen mich einfach. Darum standen für mich die Universal Studios Japan in Osaka von vorn herein auf meiner Reiseliste – allein schon, weil ich schon immer mal die Harry Potter-Welten der Universal-Parks sehen wollte. Das neue Nintendo-World hat mir die Entscheidung sogar noch einfacher gemacht.

Trotz frühen Aufstehens sollte es für mich dann allerdings doch schwierig werden, rechtzeitig zur Eröffnung beim Park zu sein. Eine Bahn die ich nehmen sollte endete überraschenderweise schon etwas früher als gedacht in Kyoto und ich musste einen anderen Zug nehmen. Leider nahm ich bei der neuen Verbindung einen Zug zu früh, der nur ein Lokalzug war und somit länger brauchte, als der nachfolgende Express – mit dem JR Pass konnte ich aber beide Züge nutzen.

Am Ende war der Park schon eine halbe Stunde eröffnet (zumindest offiziell – sie öffnen wohl gerne etwas früher), als ich endlich ankam. Auf der Fahrt hatte ich mir bereits das Ticket geholt und konnte so direkt zum Eingang. Wie gewohnt in japanischen Parks gab es erstmal eine Taschenkontrolle – allerdings nur mit dem Auge und ohne Metalldetektor. Geht wohl eher darum, keine eigenen Lebensmittel oder so reinzuschmuggeln.

Dann verschwendete ich aber leider unnötig viel Zeit, weil ich in der App mein elektronisches Ticket nicht hochgeladen bekam, um über die App einen zeitlich limitierten Zugang zur neuen Nintendo World zu erhalten. Informationen zu Alternativen sind rar gesäht, aber am Ende bekam ich durch die ähnlich freundlichen und winkbereiten Mitarbeiter wie im Disney Sea eine Auskunft, wo ich per Automat einen solchen Zugang bekommen kann. Diese befinden sich zwar direkt in der Mitte des Parks, aber total versteckt und überraschenderweise nicht in einem Gebäude, sodass ich zuerst sogar direkt vorbei ging.

Harry Potter & Waterworld

Dann ging es endlich zu meinem ersten kurzen Besuch in die Harry Potter-Welt. Bei allem Hype um den neuen Nintendo-Bereich war dies der Themenbereich, auf den ich am heißesten war. Als ich den blauen Ford Anglia an einem Baum sah, die vertrauten Klänge aus der Feder John Williams erklangen und ich die ersten markanten Schornsteine des Dorfes Hogsmeade sah, wurden meine Augen schon ein bisschen feucht vor Freude.

Es war wieder so ein Ort, von dem ich schon lange geträumt habe, der aber für mich einstigen Reisemuffel dazu verdammt schien, für ein Traum zu bleiben. Und wie heißt es so schön im Spiel Hogwarts Legacy: „Gibt es einen gemütlicheren Ort als Hogsmeade?“ Doch so gemütlich Hogsmeade auch ist – es war außerdem auch brechend voll. Und das betraf nicht nur diesen Themenbereich, sondern fast den ganzen Park. Man hätte kaum angenommen, dass es sich hierbei um einen Wochentag ohne Ferien in Japan handelte.

Nach ein paar ersten Eindrücken aus dem übrigens schneebedecktem Hogsmeade (während das Thermometer auf 30 Grad hochkletterte), ging es dann zu einem unerwartetem Highlight des Tages: Der Waterworld-Show. Richtig gehört! Der kultige, wenn auch leicht trashige Film mit Kevin Costner hat in dem Park eine eigene Show. Das freute nicht nur mein Filmherz, sondern war ungelogen die beste Park-Show, an die ich mich bislang erinnern konnte. Schon vor Beginn der Show hatte der Cast Spaß daran setting-getreu das Publikum nass zu machen und zugleich mächtig einzuheizen.

Die 20-minütige Show selbst war dann aber der absolute Hammer. Spektakuläre Sprünge ins Wasser, Speedboats, die auf kleinstem Raum das Publikum nass machten und ein grandioses Set, dass während der Show nach bestem Wissen und Gewissen in die Luft gejagt wurde. Wenn ihr in den Universal Studios Japan seid: Geht! Unbedingt! Hin!

Hogsmeade again

Nachdem ich also mein Nintendo-Ticket für den späten Nachmittag hatte und mir Waterworld ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat, konnte ich die Wizarding World of Harry Potter endlich genauer unter die Lupe nehmen. Das Dorf Hogsmeade war noch immer brechend voll und an einen Schluck Butterbier war leider auch nicht zu denken, da die Schlange vor dem ausschenkenden Wagen für ein ohnehin teures, kleines 700 Yen-Getränk (knapp 4,70€) einfach viel zu lang war.

Mit dem Verzicht aufs Kultgetränk sah ich aber immerhin noch eine Show auf der kleinen Bühne auf dem Weg zwischen Hogsmeade und Hogwarts. Dort gab es eine Unterrichtsstunde Pflege magischer Geschöpfe, zu der eine Hufflepuff-Schülerin einen Hippogreif mitgebracht hatte, der ihr „zufällig“ zugeflogen ist. Irgendwie musste ich da amüsiert an eine Quest bei Hogwarts Legacy denken. Beeindruckend finde ich, wie genial die Shows im Harry Potter-Bereich zweisprachig in Englisch und Japanisch gehalten sind. Das meiste wird in beiden Sprachen wiederholt oder zusammgefasst wird. Dabei übernehmen andere Darsteller gerne die Wiederholung, indem sie sich drauf beziehen und selbst wenn es der selbe Darsteller ist, macht er dabei andere Sachen, sodass es nicht den Flow behindert. Eine starke Leistung der Verantwortlichen für die Dialog- / Monologinszenierung.

Nachdem ich auch noch ein wenig die Geschäfte von Hogsmeade durchstöbert hat (die weniger, aber größer sind als von außen dargestellt – und natürlich in erster Linie Merch-Shops), ging es schließlich auf Futtersuche. Die drei Besen in Hogsmeade waren schon verlockend, aber ziemlich teuer und der britische Flair nicht bei allen Beilagen so meines. Am Ende entschied ich mich für das Aminity Café im JAWs-Bereich (der quasi direkt einer der Hauptwege im Park ist) und gönnte mir da ganz unspektakulär ein Chicken-Burger / -Sandwich mit Fritten dazu. Überraschenderweise lag hier sogar Ketchup aus – bei Fast Food-Ketten bekommt man die Pommes in der Regel ohne Sauce dazu serviert. Da innen schon gut ausgefüllt war, setzte ich mich nach draußen und nahm mir einen Platz, wo ich mir die fast 30 Grad auf den Pelz brennen ließ – aber es war noch erträglich.

Die Jurassic World war auch in meiner engeren Wahl, hatte atmosphärisch aber damit zu kämpfen, dass die große Achterbahn dort leider außer Betrieb war. Immerhin fuhr aber eine mächtige Wasserbahn herab. Diese habe ich zwar nicht besucht, aber ich kann mir vorstellen, dass da vor einiges an tollem Storytelling geschieht und man mehr Dinos sieht, als im Fußgängerbereich des Parks.

Auf verbotener Reise durch Hogwarts

Danach ging es wieder in meinen Lieblingsbereich, wie euch aufgefallen sein sollte: Harry Potter World. Da die Achterbahn und „The Forbidden Journey“ beide eine ähnliche Wartezeit von etwas um eine Stunde angegeben hatten, entschied ich mich für die Forbidden Journey. Die Achterbahn wirkte auf mich ohnehin sehr unspektakulär und die Forbidden Journey führte zum Schloss Hogwarts, dass man leider nur für diesen Ride betreten kann.

Der Wartebereich ging erstmal ins Gewächshaus der Schule, wo zum Glück einige Ventilatoren dafür sorgten, dass man den Treibhauseffekt nicht zu stark spürte. Es ist schon interessant, wie viel weniger nervig das Warten ist, wenn einem der Harry Potter-Soundtrack die Ohren umschmeichelt und während des Wartens auch verschiedene Lieder gespielt werde. Richtig schön wurde es aber erst nach dem Gewächshaus.

Man betrat das Schloss durch einen höhlenartigen Seiteneingang, durch den man den Kerker der Burg betritt mit seinen Abflüssen (zum Glück ohne Basilisk) und dem Zaubertränke-Raum, den man aber leider nicht selbst betrat. Auch den Spiegel Nehergeb sah man auf dem Weg. Dann kam man in einen Raum voller Schließfächer, bei dem man sein Gepäck wegsperren musste. Es war der mit Abstand größte Schließfach-Raum, den ich je für einen Ride gesehen habe. Das hatte aber auch seinen guten Grund. Bis zur Station der Attraktion war noch einiges an Warteschlange zu überbrücken, wo man allerdings quer durch Hogwarts wandert. Man geht durchs Treppenhaus mit den vielen Portraits, durchquert Dumbledoores Büro und den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Schließlich geht es durch das sich beschwerende, weil offene Portrait der fetten Dame rein in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und von dort dann zur Station.

Ich wusste vorher nicht, was es überhaupt für eine Attraktion ist, ging aber stark von einer Art 4D-Ride ab, die wie ein Bewegungssimulator auf einer Strecke ist, ähnlich wie etwa dem Indiana Jones-Ride im Disney Sea. Damit traf ich auch direkt ins Schwarze. Ganz ohne 3D-Brille wird man hier in den Ride gesogen, der sowohl mit Filmen auf Leinwänden arbeitet, einem aber auch immer wieder durch „echte“ Sets mit Animatroniken führt.

Die Attraktion ist vielleicht storymäßig etwas an den Haaren herbeigezogen, weil es versucht alle actionreichen Sachen in einen Ride zu pressen, aber diese Action passt und es ist richtig hochwertig inszeniert. Details verrate ich hier aber nicht, da ihr das selbst erleben solltet. Eine Warnung nur: Mit einer Spinnenphobie könnte es vielleicht auch unangenehm werden. Ansonsten sollte sich das kein Harry Potter-Fan entgehen lassen. Und zumindest der Teil der Warteschlange ab den Schließfächern fühlt sich nicht so sehr als Warten an – das ist eher Teil des Erlebnisses.

Fette Party und ein Frosch-Chor

Nach der Fahrt wollte ich mir erstmal wieder etwas die Beine vertreten. Irgendwann konnte ich dabei weder die Party-Musik, noch einen Glurak auf einem übergroßen Pokeball in der Ferne übersehen. Natürlich konnte ich mir eine Parade mit einem Pokemon-Wagen nicht entgehen lassen. Auch zu Mario, Hello Kitty, Minions und anderen Themen gab es Wagen, auf denen mächtig Stimmung gemacht wurde – wenn auch zum immergleichen Lied in Dauerschleifen.

Stück für Stück kämpfte ich mich an den dichtgedrängten Menschenmassen vorbei, die gekommen waren um die einmal am Tag stattfindende Parade zu bestaunen. Am Ende half mir, dass die Parade anhielt und die Menschen eingeladen wurden mit auf die Straße zu kommen, und zu feiern und zu tanzen. Da ich von dem Programmpunkt zuvor nichts wusste, war es für mich vielleicht der absurdeste Moment des Tages, aber irgendwie hatte der schilldernd kitschige Karneval mit bekannten Figuren etwas. Gerade als ich die Gelegenheit ausnutzen wollte, zum Mario-Wagen vorzustoßen endete die Partytime jedoch und die Massen mussten wieder zurück an den Weg rand. So brauchte ich etwas mehr Zeit, bis ich dann doch noch guten Blick darauf gefunden habe.

Als Mario- und Pokémon-Wagen an mir vorbei waren, wollte ich mich aber nicht weiter bemühen wieder ranzukommen, und setzte meinen Weg fort. Ich wollte ohnehin noch zu einer Vorstellung des Frosch-Chors in der Zaubererwelt, da mich die Videos davon auf YouTube immer begeistert haben.

In echt ist es nochmal etwas ganz anderes. Es ist ein vierstimmiger Acapella-Chor, die zudem noch wie im Film große Kröten dabei haben, die musikalisch mitquaken – wobei die quakigen Sounds effektiv der Bass-Sänger war. Dazu kommt eine wunderbare Chemie der singenden Zauberschüler und der Chorleiterin, die allerlei Späßchen nebenbei machen. Von den Hits war alles dabei, wie die originale Chornummer aus dem Film. Besonders gefreut hat mich aber „Dance like a hippogriff“ aus dem 4. Film, bei dem die performende Band im Film unter anderem mit Mitgliedern von Radiohead und mit Dudelsack-Power auftrumpft, was im Kinoschnitt aber viel zu kurz zu sehen ist.

Eine Achterbahn mit Songauswahl

Auch wenn die vermeintlich geilste Achterbahn geschlossen hatte, gab es zumindest eine weitere große Achterbahn im Park, die glücklicherweise lief: Hollywood – The Dream!

Auch hier brachte mich die Singlerider-Lane sehr schnell sehr nah heran und in den Bereich der überdacht war – nicht schlecht bei der Sonne – aber danach durfte ich auch wieder zuschauen, wie der Besucherstrom vergleichsweise schnell an mir vorbeisauste, während mein Vorankommen davon abhängig war, wie oft ungrade Fahrgastzahlen sich bei der Singlerider-Lane bedienten.

Am Ende war es dann so weit. Ich bekam den “normalen” Zug. Es gab nämlich zwei Züge mit parallelen Stationsgebäuden, die aber die gleiche Strecke nutzten. Einer fuhr normal, der andere Rückwärts. Aber generell machte es nichts, dass ich die „gewöhnlichere“ Variante hatte. Bei beiden Zügen gibt es nämlich das selbe Highlight: Man darf zwischen 5 Songs wählen, die einen vom Kopfpolster aus die Fahrt versüßen.

Statt Taylor Swifts „Shake it off“ oder Parrel Williams “Happy”, war für mich die Wahl eindeutig: Ein Theme des Animes Detektiv Conan. Vielleicht spielte aber auch eine morbide Ader in mir mit rein, weil in der Detektivserie irgendwie immer Mordfälle stattfanden, wenn sie in einem Vergnügungspark waren. Dabei hörte man übrigens auch die Synchronstimmen von Conan und Ran, wie sie die Achterbahnfahrt erlebten.

Musik IN der Achterbahnen ist ein Konzept, dass für mich echt Potential hat. Ich glaube in den Händen vom Phantasialand könnte das zusammen mit der Bahngestaltung für unglaublich immersives Storytelling sorgen.

Die legendäre Nintendo World

Die Achterbahnfahrt hatte meine Zeit bis zum möglichen Einlass in die Nintendo World fast als Punktlandung genutzt. Ich konnte mich noch 3-4 Minuten am Weg zum aktuellen Prunkstück des Parks hinsetzen, ehe ich mein Ticket schnappte, um Einlass zu begehren. Nach dem Ticket-Check erwartete mich am Ende des Weges natürlich stilecht eine große grüne Röhre, die mich in den beliebten neuen Themenbereich bringen sollte.

Dieser hat es optisch in sich, weil man komplett von einer lebendig gewordenen Mario-Landschaft umgeben ist, die sich nach oben erstreckt, während die Wege zur Mitte hin in die Tiefe gehen. Dadurch entsteht eine unglaubliche vertikale Tiefe, die detailveliebt mit Leben gefüllt ist. Die Nintendo World muss man einfach in Bewegung und am besten mit eigenen Augen sehen. Überall bewegen sich Münzen, Koopas, Gumbas, Piranhas und Co.

Dabei ist das „klassische“ Mario genauer betrachtet perfekt für eine solche Welt. Es sind an sich sehr simple, sich wiederholende Bewegungsabläufe, welche bereits die alten Spiele ausmachten. Der Park schafft es wirklich perfekt, diese Bewegungsabläufe in eine begehbare Themenwelt zu packen.

Einziges Manko: Es war trotz beschränkten Zutritts irre voll und auch unabhängig davon mangelt es im Themenbereich an ruhigeren Ecken oder zumindest ausreichenden Sitzmöglichkeiten. Konkurrent Disney baut mit deutlich mehr Platz für unzählige Sitzplätze. Dafür gab es an allen Ecken Meet & Greets mit Charakteren oder Prüfungen, bei denen man mittels eines (kaufbaren) Armbands Schlüssel sammeln kann, um später Bowser herauszufordern.

Als jemand der kein Armband kaufen wollte, wollte ich aber jetzt auch nicht fragen, ob ich die Prüfungen trotzdem machen kann. Da waren genug die ihren Kampf gegen Bowser verdienen wollten, der bestimmt auch sehr spannend ist. An sich finde ich die interakiven Elemente schon richtig gut, auch wenn sie einen effektiv verleiten sollen, neben dem Eintritt auch noch ein überteuertes Armband kaufen zu müssen. Wir haben 2023 und fast jeder besitzt ein Smartphone – das man ohnehin braucht, um die App zu nutzen. Wäre schön, wenn alternativ das Smartphone allein oder diverse Smartwatches ebenso funktionieren würden.

Mario Kart in AR

Da ich erst ab 17 Uhr in die Nintendo World durfte und der Park um 19 Uhr schließen sollte, hatte ich nicht all zu viel Zeit, die Nintendo World komplett auszukosten. Da man allein für den ruhigeren Yoshi-Ride über eine Stunde anstehen sollte, entschied ich mich für Mario Kart, wo die Zeit für Single Rider sogar minimal kürzer sein sollten.

Hier finde ich den Eingang zur Warteschlange sogar noch etwas eindrucksvoller als die Gestaltung der Warteschlange selbst. Man betritt nämlich die Bowserfestung und kommt sehr früh an einer riesigen Bowser-Statue vorbei. In meinem Kopf schmetterte Film-Bowser Jack Black mal wieder seinen genialen “Peaches”-Song. Die Warteschlange im innern ist dann – zumindest gegen Ende, wo ich als Singlerider ankam aber lange verbrachte sehr viel Treppensteigen und damit nicht immer übermäßig bequem zum warten. Auch wäre hier noch etwas mehr Abwechslung in der Gestaltung drin gewesen.

Kein Mario ohne Quotenbösewicht Bowser. Für Mario Kart geht es natürlich direkt in seine Festung der Boshaftigkeit.

Der Ride selbst ist allerdings nicht schlecht. Man bekommt eine Art Plastik-Rennmütze ausgehändigt, die man sich auf den Kopf passend festziehen kann. In diese kommt dann wenn man im Kart platzgenommen hat ein AR-Display, dass also das echte Sichtfeld um virtuelle Elemente erweiterter.

Erwartet aber kein tatsächliches Fahren wie im Spiel. Man sitzt in einem Wagen mit je 4 Personen entlang einer Schiene. Auf der Strecke erscheinen allerlei Fahrzeuge und weitere Gefahren aus der Mario, bzw. eher Bowserwelt, die man mit Panzern beschießt. Zum Zielen dient dabei die eigene Blickrichtung. Mit dem Lenkrad wird man immer wieder aufgefordert auf bestimmte Situationen zu reagieren. Wie sehr das lenken tatsächlich Auswirkungen hat, kann ich nach einmaliger Fahrt aber nicht sagen. Es war aber eine technisch interessante Erfahrung, auch wenn ich vielleicht die Mütze nicht ganz perfekt anhatte und dadurch das Bild minimal zu hoch eingestellt war.

Abendliches Hogwarts

Als ich aus Mario Kart rauskam, war die Warteschlange zur Yoshi-Attraktion bereits gesperrt. So machte ich noch ein paar Fotos von der Nintendo-Welt, ehe ich zum Abschluss des Tages noch einmal meinen Lieblingsbereich aufsuchte. Auch wenn mir generell schon eher die Massen entgegen kamen als umgekehrt, war beim Butterbier leider noch immer eine viel zu lange Schlange. Dafür bemerkte ich erfreut, dass gute 20 Minuten vor Parkschließung die Forbidden Journey noch auf hatte und offenbar mit ziemlich kurzer Warteschlange.

Nichts wie rein ins Vergnügen also. Diesmal fing die Schlange erst kurz vor den Schließfächern an und bewegte sich sogar etwas schneller durch die Räumlichkeiten. So hatte ich nochmal mächtig Fahrspaß und war sogar vor 19 Uhr schon wieder aus der Attraktion raus. Auch hier machte ich noch ein paar Fotos des langsam dunkler werdenden Bereichs.

19 Uhr bedeutet übrigens nicht, dass man sofort aus dem Park gedrängt wird. Dort hat nur fast alles an Läden und Attraktionen geschlossen. Man hat noch gemütlich Zeit rauszugehen. Eigentlich schade, dass der Park schließt, wenn es gerade dunkel wird. Vielen Bereichen gibt die Dunkelheit echt Atmosphäre und ist bestimmt mehr als Grund genug, den Park auch in den Wintermonaten zu besuchen. Das betriff auch den American-Diner im 80er Jahre-Stil entlang des Hauptweges, wo am Tag auch immer wieder eine Art Popband aufgetreten ist. Das Diner mit seiner Neonbeleuchtung und den Oldtimern davor wirkt bei Dunkelheit am einladendsten – und ausgerechnet dann kann man nicht rein.

Universals eigene Futtermeile

Nicht nur hatten die großen Merchandise-Shops vor dem Parkausgang noch länger geöffnet als der Rest des Parks. Was mir schon auf dem Hinweg auffiel: Zwischen Bahnstation und Park hat Universal auch noch eine opulente Einkaufs- beziehungsweise Futtermeile, die aber vor allem abends durch ihre absurde Beleuchtung zur Geltung kommt. Dazu wird sie mit Musik beschallt und bietet alle halbe Stunde am Abend auch eine Musik- und Licht-Choreographie, die sich sogar bis ins innere des Komplexes zieht.

Ich muss wohl kaum sagen, dass es nach offizieller Parkschließung dort absolut überlaufen war. Es gab eigentlich kein Restaurant wo die Leute sowohl drinnen als auch draußenvor Schlange standen. Das ist schon ein genialer Zug, die Leute nach dem Parkbesuch noch in den eigenen Fresstempel zu locken. Ich stell mir tagsüber den Umsatz zwar eher mau vor, aber wenn die Restaurants entsprechend später öffnen, dürfte sich das trotzdem lohnen. Auf mich wartete aber noch die Rückfahrt nach Kyoto. Zu der späten Stunde ging ich dann einfach zum nahen Mc Donald’s. Ich wollte ohnehin noch den Samurai-Burger ausprobieren, von dem ich nicht sicher war, ob es den aktuell auch in Tokyo gibt. Ein schön großes Teil mit doppeltem Patty, doppeltem Käse, zwiebeln und Soyasouce. Außerdem einem gefühlt hochwertigerem Brötchen. Gut gesättigt und mit vielen tollen Erinnerungen ging es zurück ins Hotel.

Dort gab es dann auch ein Update zu meiner bei der Anreise verlorenen Nintendo-Switch, die ich fast schon aus den Gedanken verdrängt hatte. Im Fundbüro in Osaka sei ein auf die Beschreibung zutreffendes Objekt gefunden worden. Das sind doch mal gute Nachrichten.

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