Japanisch lernen 4.0
Zum Jahresanfang hatte ich die Wiederaufnahme meines Japanisch-Lernen als guten Vorsatz benannt. Nun mussten doch ein paar Monate ins Land ziehen, bis es so wirklich ins rollen kommt. Jetzt ist es aber endlich so weit und ich drücke erneut die heimische Schulbank.
Es dürfte jetzt schon der 4. Anlauf sein. Der erste war 2020 bei meinen ganz anfänglichen Reiseplänen, damals noch mit Wanikani und dem Buch „Minna no Nihongo“, das sich für mich als nicht ganz die richtige Wahl herausstellte, um den richtigen Einstieg zu bekommen.
Den zweiten Anlauf gab es 2021, diesmal mit dem ersten „Japanese From Zero“-Buch. Das war ein Ansatz, der für mich deutlich besser funktionierte, wenn auch mit langsamerem Tempo. Aber auch hier stotterte es. Erst eine recht frühe Lernpause, dann schlief es ganz ein. Bis dahin hatte ich aber zumindest das erste Buch geschafft
Ein Jahr später öffnete Japan, ich buchte meinen Flug für das große Abenteuer und damit kehrte auch die Lernmotivation für einen dritten Anlauf zurück. Ich ackerte mich nochmal durch das erste Buch durch und fing auch schon mit dem zweiten an. Je näher die Reise rückte, desto mehr war ich mit dem Kopf aber eher bei anderen Japan-Themen als dem Lernen der Sprache. Am Ende war mein Japanisch nicht wirklich ausreichend, um es großartig auf der Reise anzuwenden.
Bei meiner nächsten Japanreise soll das definitiv besser werden – darum ja auch der Vorsatz. Seit der Rückkehr hatte ich aber nur einmal eher halbherzig versucht wieder anzusetzen. Jetzt scheint die Motivation aber wieder zurück.
Nicht ganz From Zero
Natürlich ist in der Zwischenzeit auch einiges wieder verloren gegangen. Selbst die Hiragana-Schriftzeichen brauchten erstmal wieder eine kleine Auffrischung. Darum habe ich erneut das erste Japanese From Zero-Buch herausgeholt und gehe es gerade – auch wegen den vielen Vokabeln, die ich wieder im Kopf haben will – im Eiltempo durch.
So weit ich es nach fast zwei Wochen sagen kann ist die Motivation wieder zurück. Gerade diese Woche habe ich deutlich mehr geschafft, als ich mir zunächst als Ziel gesetzt habe – einfach weil ich wieder Spaß am Lernen habe. Ich dachte die 70 Seiten bis Seite 200 wären für diese Woche schon ambitioniert, aber jetzt bin ich schon am Freitag darüber hinaus. Motivierend ist aber auch, dass ich doch merke, was alles hängengeblieben ist und dass ich gerade auch die Wörter, die ich mir „damals“ nicht so einfach merken konnte nun deutlich besser im Kopf bleiben.
Von daher: Habt keine Angst noch einmal neu bei den Basics zu beginnen. Was ihr zuvor gelernt habt, ist nicht ganz verloren und jede zusätzliche Wiederholung einer bereits gelernten Lektion festigt das Wissen nochmal besser und lässt mehr Raum für das was zuvor schwer fiel. Lieber also in Etappen lernen als gar nicht lernen. Besser wäre es natürlich, wenn man es über lange Zeit diszipliniert durchzieht. Mal sehen wie lange die Motivation diesmal hält.
Fernziel: Die Sprache immersiv weiterlernen können
Was ich mir wünsche ist ja, dass ich direkt mit japanischen Medien lernen kann. Also etwa durch das Lesen von Mangas, Light Novels oder durch Videospiele mit einfacherem Japanisch. Auch YouTube hat da so einiges an Videos mit denen man sehr natürlich lernen kann. Und auch Wörter in einem japanischen Wörterbuch nachzuschlagen hat Vorteile, weil man nicht ständig zwischen den Sprachen übersetzt.
Aber: Dafür brauche ich erstmal ein Grundjapanisch als Basis. Jedes einzelne Wort und jede Satzstruktur nachschlagen zerstört nämlich auch den Lernflow. Ich kann mir vorstellen, dass ich nach den ersten 3 Japanese From Zero-Büchern damit anfangen kann zu Kindergeschichten und -Liedern zu greifen. Jetzt muss ich nur noch so weit mit den Büchern kommen.
Ungefähr in diesen Zeitraum würde ich auch mal versuchen ChatGPT zum Lernen ausprobieren. Gerade für Sprechübungen wäre das ein „Partner“, den man zu jeder Zeit nutzen kann. Da die KI aber noch ein wenig zu halluzinieren neigt, möchte ich die Basics dann doch etwas zuverlässiger lernen.
Auch sonst wieder im Japan-Flow
Ich bin aber nicht nur dabei mein Selbststudium wieder aufzunehmen. Auch sonst bin ich wieder richtig im Japan-Fieber. Zuletzt kam ja schon nach einer kleinen Ewigkeit wieder ein neuer Eintrag im Reisetagebuch. Mittlerweile bin ich aber echt komplett auf meine Fotos und teilweise meine Google Maps-Historie angewiesen, um die Tage reproduzieren zu können. Aber es sollen jetzt ja auch vor allem die etwas ereignisreicheren Tage folgen.
Ein bisschen Japan – oder zumindest Asien – ist aber auch näher zu mir gekommen. Ich habe einen noch ziemlich neuen Asiamarkt in meiner Nähe entdeckt. „Nähe“ bedeutet dabei gute 45 Minuten zu Fuß entfernt. Das ist aber noch immer näher als mein voriger Asia-Markt und dazu auch noch um einiges größer und spannender von der Auswahl. Kurios ist, dass der Asiamarkt in einem Garagenblock eines großen Einkaufszentrums liegt. Das findet man nur, wenn man davon weiß oder zufällig daneben parkt. Trotzdem ist der Laden aber ziemlich gut besucht.
Auch reisetechnisch mach ich mir natürlich schon hier und da Gedanken, was noch interessante Ziele wären. Aber das ist wirklich noch ein bisschen entfernt. Erst muss ich eben noch etwas Japanisch lernen und am liebsten würde ich wieder ähnlich lange in Japan verbringen. Es fällt mir echt schwer, einen 2 Wochen-Urlaub in Japan vorzustellen. Ich würde sogar gerne wieder Tokyo als Basis haben, das vielleicht nie der spannendste Ort war, aber einfach verdammt bequem im Alltag und für mich auch unglaublich schnell zur zweiten Heimat geworden ist.
Demnächst hätte ich auch mal wieder Lust einen normalen Infoartikel über Japan zu schreiben. Oder ich update mal den Japan Rail Pass-Artikel, da dieser bei weitem nicht mehr so lohnenswert ist wie zu meiner Reise. Aber hier gibt es echt noch Potential für Unmengen von Artikeln. Jetzt aber erst einmal zurück ans Buch – Nachdem ich die letzten beiden Tage Jahre, Monate, Wochen, Tage und Wochentage wieder in den Kopf geprügelt habe, wartet jetzt die Essensbestellung auf Japanisch auf mich:
てりやき バーガーを ください。