Tag 22: Izu Teil 2 – Die Kawazu Nanadaru & Shimoda

Tag 22: Izu Teil 2 – Die Kawazu Nanadaru & Shimoda

Der mittige Tag des Wochenendes war für große Unternehmungen am besten geeignet, da Ausgangs- und Endpunkt jeweils das grandiose Hostel in Ito war. Nicht ganz so grandios war jedoch mein Schlaf gewesen. Zum einen blieb ich die Nacht doch noch ein bisschen länger wach, zum anderen konnte ich einfach nicht gut schlafen.

Der Futon war wirklich sehr dünn und es fühlt sich so an, als ob die Tatamimatte selbst auch nicht viel härter sein könnte. Allerdings weiß ich nicht, ob hier auch einfach als Hostel an einem guten Futon gespart wurde. Da ich selbst am überlegen bin, von Bett auf Futon umzusteigen, werde ich das in weiteren Unterkünften natürlich vergleichen. Außerdem benötigt Futon sowieso wohl eine gewisse Umstiegszeit. Dass ich die letzten Wochen auf einet etwas Zu weichen Matratze gelegen habe, die eher eine ungesunde Kuhle formt, sorgte zudem für eine brutale Umgewöhnung.

Dennoch fühlte ich mich nach dem harten ersten Tag überraschend ausgeruht. Ich bilde mir zumindest ein, dass den Beinen der Onsenbesuch sehr gut getan haben muss, dass sie am nächsten Tag noch so frisch sind. Das bestärkte mich dann auch in meiner Tagesplanung: Es ging zu den Kawazu Nanadaru – Die sieben Wasserfälle oberhalb des kleinen Ortes Kawazu.

Für meinen Zug hatte ich noch etwas Zeit und so schaute ich mir mir einen ganz kleinen Schrein an, über den ich eher durch Zufall im Netz gestolpert bin. Fans des Animes Inu Yasha könnte er ein bisschen bekannt vorkommen. Dass der Higurashi Hachiman-Schrein zufällig den Nachnamen der Protagonistin teil, ist dabei vermutlich kein wirklicher Zufall. Auch einem anderen Schrein, der etliche Treppenstufen aufwärts einen Hang hinauf lag, schaute ich auf dem Weg zum Bahnhof nochmal an.

Der Weg zu den Wasserfällen

Danach musste ich mich allerdings beeilen. Zu den Wasserfällen konnte ich nicht ganz so sorglos nehmen was gerade fährt. Die Wasserfälle sind ein sehr großes Stück bergaufwärts von Kawazu und der Bus fährt nicht so oft. Ich entschied mich für den Bus um 11:30 – der nächste wäre glaube ich erst wieder gegen 14 Uhr gewesen.

Zwischen Zug und Bus hatte ich noch 30 Minuten. Die nutzte ich, um beim 7-Eleven neben der Bahnstation Sandwiches, Currybrot und was zu trinken zu kaufen. An einem schönen Teich mit kleinem Wasserfall und Tischen setzte ich mich auf die Bank und genoss man spätes Frühstück bei recht frischen Temperaturen.

Es war meine erste Busfahrt und so war ich noch ein bisschen unsicher, wie das genau in Japan abläuft. Der Busfahrer ist noch draußen, als die ersten Fahrgäste einsteigen. Sie scheinen sich eine Art Nummer zu ziehen, ich sehe das aber nicht genau. Allerdings hat der Bus auch einen Scanner für IC Karten. Ich versuche mein Glück und halte mein Portemonaie an den Scanner. Es piept und mein Guthaben wird angezeigt – wird schon gut gehen. Zumindest eine Person nach mir macht das selbe. Insgesamt ist der Bus aber alles andere als voll.

Mit japanischer Pünktlichkeit fährt der Bus dann auch los. Auch wenn ich die Bahn bevorzuge, für solche Strecken ist der Bus doch was schönes. Recht weit vorne sitzend sieht man schön, wie der Bus sich durch die bergigen Straßen schlängelt, wo die Autos auch mal an einer breiteren Stelle warten, damit der entgegenkommende vorbei kann. Es ist herrlich entspannt und die Bushaltestellen teilweise kaum sichbar an Ecken wo kaum ein Haus steht.

Foto aus einem vorderen Platz in einem Bus in Kawazu.
Zug fahren ist toll, aber durch die Berge hat eine Busfahrt auch seinen Charme.

IC-Karten scheinen hier kaum genutzt. Die meisten zahlen beim Ausstieg ihren Preis in bar. Dafür wird wohl auch auf einem Display angezeigt wie teuer der Fahrpreis ab welcher Station ist. Dafür muss man allerdings wohl die Stationsnummer wissen. Übrigens: In japanischen Bussen steht man erst auf, wenn der Bus hält. So viel Ruhe muss sein.

Ich steige nicht an der offiziellen Kawazu Nanadaru-Station aus, sondern fahre noch ein paar Stationen weiter, weil ich die Wasserfälle von oben nach unten begehen möchte. Beim Aussteigen scanne ich erneut – allerdings den falschen Scanner. Es gibt einen für den Ein- und einen für den Ausstieg. Beim zweiten „piep“ klappt dann aber alles wunderbar und ich stehe im Nirgendwo. Es ist ein kleines Busstationsschild fern jeglicher Häuser. Nur ein kleiner Weg führt neben der Straße runter und unter sie hindurch.

Wasserfälle in allen Größen

Genau dieser Weg war meiner und sollte mich auf eine atemberaubende Reise entlang wunderschöner Wasserfälle führen. Doch zuvor hieß es erst einmal wieder: Treppen steigen. Viele Treppen steigen. Treppen, die ich mit etwas Vorsicht anging, weil sie aus Holz waren. Zum Glück war es aber ein weitgehend trockener Tag und die Stufen nicht rutschig.

Schon vor den eigentlichen Wasserfällen gab es entlang des Kawazu-Flusses schon einiges zu sehen. Zum einen ist das Wasser einfach mal kristallklar, zum anderen spielt sich dort bereits mehr Spektakel ab, als beim etwas enttäuschenden Wasserfall am Takaosan.

Doch dann war er da, der Kama-Daru – der erste und mit seinen 20 Metern Gefälle auch einer der größten Wasserfälle der Strecke. Auf dem vorderen Teil der Plattform bekommt man ein kleines bisschen von der Gischt des Wassers ab, aber es ist vor allem ein audiovisuelles Erlebnis diesen großen Wasserfall zu sehen, aber auch zu hören.

Aber ich lerne auch, dass schöne Wasserfälle nicht groß sein müssen. Nach dem großen Wasserfall folgen nämlich mit dem 3 Meter kleinen Ebi-Daru und dem 2 Meter kleinen Hebi-Daru zwei der kleinsten Wasserfälle der Wanderung. Trotzdem kann ich nicht behaupten, sie würden mir weniger gefallen. Vielmehr macht die Abwechslung der Wasserfälle und dieses unglaublich klare Wasser den Reiz des Flusses aus.

Übrigens gibt es an den Wasserfällen auch immer Figuren der sieben Götter des Glücks. Diese spielen nicht nur bei den Wasserfällen, sondern auch in Ito eine Rolle, wo sie entlang einer größeren Einkaufsstraße zu finden sind.

Am 10 Meter hohen Shokei-Daru lockt aber nicht nur die gute Aussicht auf den Wasserfall und einer der sieben Götter. Vor dem Wasserfall ist auch eine Statue mit Bezug zu „Die Tänzerin von Izu“, einem Roman von Literatur-Nobelpreisträger Kawabata Yasunari. Dieser war nicht der erste Schriftsteller, der Inspiration aus den Wasserfällen zog. Wenn man dort ist, weiß man sofort, warum dieser Ort bei Künstlern beliebt ist. Allerdings sind für mich Wasserfälle sowieso eine ganz neue Erfahrung und diese Vielfalt hat mich einfach verzaubert.

Nach dem 4. Wasserfall folgte eine etwas ruhiger Passage. Auf dieser gab es jedoch zwei riesige Felsen, die so etwas wie eine Art kleine Schale auf ihrer Spitze eingemeiselt hatten. Am Zaun des Weges gab es dafür Behälter mit kleinen Glückssteinen. Für 100 Yen (auf Vetrauensbasis) durfte man sich 3 dieser Steine nehmen. Diese musste man dann im Gebet zwischen den Händen halten und sich etwas wünschen. Wenn man mit einem der drei Steine in den Fels trifft, geht der Wunsch in Erfüllung.

Schlechte Nachrichten an dieser Stelle: Ich habe es sowohl beim ferneren als auch beim näheren Fels versucht, aber meine Wurfkünste reichten leider nicht aus. Aber wie es so bei Wünschen ist: Diese bleiben lieber geheim. Aber ich hoffe mal, dass meine Wurfprobleme meine Reise nicht kaputt gemacht habe. Danach folgte noch der 2 Meter kleine Kani-Daru.

Die Zivilisation und die letzten Wasserfälle

Manchmal ist die nächste Shoppingmöglichkeit aber auch nur einen Steinwurf entfernt. Der Weg führte nun auf Straßen und Häuser, von denen die ersten Einkaufsmöglichkeiten und Verpflegung waren. Der Laden war dabei ein unwartetes Allerlei, in dem es weniger klassische Souvenirs gab, als kleine Handbesen oder Körbe. Außerdem gab es dort auch einen kleine Frosch-Zoo. Dieser kleine Zoo in Kawazu kannte sich auch englisch gesprochen KawaZoo – ein Wortspiel genau auf meinem Niveau.

Allerdings war ich auf der Suche nach zwei verbliebenen Wasserfällen und vor mir schien nur Straße zu sein. Dann entdeckte ich, dass fast schon etwas versteckt vor einer Brücke eine kleine Treppe runter ging. Sie führte mich über verwinkelte Treppen hinab zu einem wasserfallartigen Strom, der sich halb in einer Felsschlucht versteckt. Gewissermaßen trifft sich der Strom weiter unten mit einem weiteren kleinen Wasserfall.

Der Flusslauf ergießt sich über einen kleinen Wasserfall in ein größeres Becken.
In dem Wasser würde man schon ganz gerne baden. Der Wasserfall ist auch wieder kleiner.

Dort endet der Weg dann auch wieder und man muss die Treppe wieder hoch. Durch eine Karte, die ich an der Bushaltestelle Kawazu bekam, wusste ich zumindest, dass der letzte Wasserfall noch ein Stück weiter die Straße ist. Ich war dann aber trotzdem erstaunt wie weit ich entlang der Straße ging, bis ich einen Weg abzweigen sah. Ich war kurz darauf nochmal ein Stück zurück zu gehen, ob ich irgendwas wieder übersehen hatte.

Der Oo-Daru ist mit 30 Metern der größte Wasserfall, den man aber an sich aus der größten Ferne betrachten muss. Das liegt allerdings daran, dass es direkt am Wasserfall ein Bad gibt. Das hätte mich 1.000 Yen gekostet, scheiterte aber schon daran, dass ich weder Badehose noch Handtuch dabei hatte. Hier durfte man nämlich wegen dem öffentlichen Ort nämlich tatsächlich Badehose tragen. Sonst wäre es eine Idee gewesen, allein um die Zeit bis zum nächsten Bus totzuschlagen.

Ein großer Wasserfall ergießt sich in ein sonst sehr ruhiges GEwässer an dem auch ein Holzgebäude mit einem Zelt auf dem Dach steht.
Beim letzten und größten Wasserfall kann man tatsächlich baden Dafür müssen die Fotos von ein bisschen weiter weg geschossen werden.

Eine lange Wanderung durch die Berge

Der nächste Bus sollte nämlich erst in über einer Stunde fahren. Das war so viel Zeit, dass ich mich entschied, zu Fuß nach Kawazu zu gehen. Google Maps schätzte mir die Zeit auf etwas über 2 Stunden für die Wanderung.

Internet und Google Maps zu haben ist für mich echt einer der wichtigsten Helfer der gesamten Reise. Ich befand mich direkt in den Bergen in allen Himmelsrichtungen um mich herum. Im Normalfall wäre ich nie davon ausgegangen von hier zu Fuß wieder zur Küste zu gelangen, geschweige denn, dass ich mich hätte sinnvoll orientieren können. Mit einem gut gefüllten Smartphone, einem Pocket WiFi und einer Powerbank falls das WiFi sich dem Ende neigt, ist man für alles gerüstet. Und ich habe selbst von Bergen umgeben einfach überall Empfang!

Eine Brücke überwindet in zwei nach oben windenden Kreisen großen Höhenunterschied.
Zu steil für eine normale Brücke. Der Höhenunterschied wird hier in einer Spirale nach oben überwunden.

Also ging geschwungenen Pfades zwischen den Bergen zurück Richtung Kawazu. Passenderweise war es offenbar genau der Weg, den auch der Fluss sich zwischen den Bergen gesucht hat. Fast den ganzen Weg über ganzen hatte ich das Plätschern oder Rauschen des Flusses in meinen Ohren. Währenddessen wandelte sich die Landschaft aber. Mal ging ich gemütlichen Wohnstraßen mit Yuzu-Zitronenbäumen vorbei, mal an größeren Obstgärten und dann war ich mal an einer Hauptverkehrsstraße durch die Berge oder sah in der Ferne eine Brücke, die zu einem Tunnel führte, dessen Berghang durch massive Betonkonstruktionen vor Steinfällen geschützt waren.

Die meiste Zeit entschied ich mich aber für kleinere Nebenstraßen, damit ich nicht auf zu befahrenen Straßen wandern musste. Außerdem hatten die Gärten der Häuser etwas urgemütliches.

Ich merkte wie ich nach und nach einen größeren Berg einmal halb umrundet hatte und es langsam auf Kawazu zuging. Eine letzte steilere Straße brachte mich nun auf Höhe des Flusses, der nun sehr gerade nach Kawazu führte und der schon etwas Park-artig gesäumt war von Bäumen. Ich sah bereits Bilder von Kawazu in der Kirschblüte, die dort bereits zwischen Februar und März stattfindet. Wenn die Bilder auch nur halb der Wahrheit entsprechen, muss das eines der schönsten Orte sein, um die Kirschblüte zu genießen. Vielleicht habe ich irgendwann ja mal das Glück.

Nächster Stop: Shimoda

Wer glaubt, dass ich nach der Wasserfallwanderung und dem zweistündigen Abstieg schon genug hatte, der hat offenbar noch nicht genug im Blog gelesen. Wo ich schon einmal so weit südlich entlang der Zuglinie war, konnte ich auch noch die letzten zwei kleinen Stationen nach Shimoda nehmen. Auch hier musste ich wieder eine gute halbe Stunde vertrödeln und ging erneut in den 7-Eleven. Die Temperaturen waren etwas wärmer und ich war ebenfalls gut aufgewärmt und so gab es mein erstes Mochi-Eis. Ich mochte Mochi, ich mochte Eis und so war diese süße, kleine Leckerei für mich einfach der perfekte Snack zwischendurch. Dazu gab es wieder ein Getränk. An diesem Tag entdeckte ich eine günstige Sprudel mit leichtem Zitronen oder Pfirsicharoma der 7-Eleven-eigenen Marke für mich, die sogar 0 Kalorien hatte.

Shimoda selbst war für mich dann aber ein eher kürzerer Besuch und am Anfang ein bisschen nass. Es war aber nur ein kleiner Regen, der bald nachließ. Trotzdem verhinderte er, dass ich den Park in Shimoda besuche, der auch zu einige histrorischen Schauplätzen führte. Der Weg zu den Treppen des hügelig gelegenen Parks war durch den Regen nämlich derart rutschig, dass ich nach meinen vielen Wanderkilometern einfach nichts riskieren wollte. Aber die Historie zieht sich eigentlich komplett durch Shimoda.

In Shimoda fand Commodore Perry mit seinen schwarzen Schiffen nämlich einen ersten sicheren Hafen, als er Japan quasi zu diplomatischen Beziehungen mit den USA „zwang“. Dort entstand später auch das erste US-Konsulat. Es gibt ein Museum of Black Ship (MOBS), überall sieht man Denkmäler zu Adam Perry und seinen schwarzen Schiffen und eine der schönsten Straßen entlang eines kleinen Kanals ist als „Perry Road“ benannt.

Ich suchte mir langsam den nächsten Zug heraus und weil ich noch Zeit hatte, ging ich mir noch zwei Berge aus nächster Ferne anschauen. Das eine war der sogenannte „Shimoda Fuji“, ein steiler kleiner Berg, der quasi in Shimoda liegt. Der zweite, noch prominentere Berg ist der größere Nesugatayama. Quasi direkt vom Bahnhof führt eine Seilbahn hinauf zu einem niedrigeren Gipfel des Berges. Aber zum einen wollte ich an dem Tag nicht mehr zu lange in Shimoda verbringen, zum anderen schien die Seilbahn ihre Tätigkeit ohnehin gerade einzustellen.

Dann wurde es Zeit für die Rückfahrt. Von Shimoda war es dann knapp über eine Stunde Fahrt, in der meine Füße sich zumindest etwas erholen durften. Besser als an diesem Tag konnte ich das Izukyu-Line Ticket aber kaum ausnutzen. Es ging von einem Ende der Bahnstrecke zum anderen. Leider war die Sonne nun mittlerweile untergegangen und ich hatte nicht wirklich viel Aussicht. So verbrachte ich die Fahrt, solange der Zug nicht gerade durch einen Berg fuhr und die Verbindung abbrach, vorwiegend an meinem Handy.

Onsen im Luxushotel

Zurück in Ito war schon fortgeschrittener Abend. Mein Besuch im Hostel währte aber nur recht kurz. Die Rezeption hatte nur bis 20:30 geöffnet und ich erinnerte mich an einen Hinweis im Zimmer auf Outdoor-Onsen in zwei Hotels in der Nachbarschaft, die man mit Gutschein vergünstigt nutzen darf.

So ging ich also runter und fragte an der Rezeption, wie das mit den Gutscheinen ist. Ich bekam quasi eine Art Gutschein von K’s House, den ich bei den Hotels nur vorzeigen muss, damit ich für 500 Yen die Bäder nutzen kann. Mit dem Gutschein ging es also nochmal auf den Weg. Bereits am Morgen hatte ich mir im Hostel für 100 Yen ein Gesichtshandtuch gekauft, dass ich mitnahm.

Das Hotel in dem ich ankam wirkte dann auch schon etwas besser. Ich hatte da fast schon ein etwas schlechtes gewissen so ein bisschen durchgeschwitzt nach meiner Wanderung dort aufzukreuzen. Zumindest meine Geländetreter tauschte ich am Eingang aber sowieso wieder gegen Hausschluffen um. Mit dem Gutschein war es auch kein Problem und mir wurde erklärt dass die freien Einzelbäder mit Lichtern angezeigt werden.

Ich wartete, da aktuell kein Bad frei war. Da ich nicht wusste, wie lange es für das Outdoor-Bad brauchte, nahm ich das nächste freie Bad. Es war das „Shallow Bath“, ein flaches Bad, in das man sich eher reinlegt und bei dem man auf kleinen aber glatten Steinen gebettet ist. Erst einmal hieß es aber wieder gründlich waschen. Nach der Wanderung nutzte ich die Gelegenheit, um auch optional die durchschwitzen Haare wieder zu erfrischen. Anschließend konnte ich mich endlich ins Becken legen, den Kopf auf die hölzerne Beckenkante gebettet.

Es war wieder ein ganz anderes Badegefühl. Durch das liegen und das ständig überquellende und mit Mineralien gefüllte Wasser fühlte es sich ein bisschen an, als würde man schweben. So in etwa stelle ich mir Floating vor. Auch wenn das Wasser nicht ganz so heiß wie im Hostel schien, so sorgte das liegen dafür, dass die Hitze auch mehr zum Kopf drang. Erneut achtete ich darauf, dass ich nicht zu lange im Wasser verblieb und mich dann wieder bewusst langsam aus dem Bad erhob.

Beim Abtrocknen ein Problem, dass ich schon beim Betreten des Bades bemerkte. Hier liegen keine Handtücher aus und ich hatte nur mein kleines Gesichtshandtuch dabei. Zum Glück gab es im Umkleidebereich auch einen Ventilator. Den Ventilator angemacht trocknete ich mich mit dem kleinen Gesichtshandtuch ab. Es war nicht ideal, aber irgendwie schaffte ich es dann doch, den Großteil der Nässe abzuwischen. Das Handtuch war dann aber wirklich klitschnass. Anschließend ging es erfrischt wieder zurück zum Hostel.

Irgendwie war das Klima in Ito dieser Tage interessant. Obwohl an sich eher kühle Tage, fühlte es sich abends nicht wirklich unangenehm an mit den nassen Haaren durch die kühle Abendluft zu gehen. Es hatte eher sogar etwas Angenehmes. Vielleicht war der Körper aber noch tief durchgewärmt vom Bad oder der vielen Aktivität des Tages. Nach einem kleinen Umweg über den Konbini genoss ich dann auch mal entspannt mein Zimmer.

Schritte: 36.241

Anstiegsmeter: 195,3m (die Abstiegsmeter hätten mich hier aber mächtig interessiert!)

Eine größere Kreuzung bei Nacht, die auch den diagonalen Seitenwechsel erlaubt.
Auch Ito hat so etwas wie die Shibuya Crossing. Vielleicht aber ein bisschen ruhiger.

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