Noch 3 Wochen – Die Uhr tickt

Noch 3 Wochen – Die Uhr tickt

Die relative Distanz zwischen meinen Countdown-Artikeln wird immer größer. Der letzte Post ist 5 Wochen her – weitere 3 Wochen und ich sitze im Flugzeug nach Japan. Die Reise, die lange noch so elendig weit entfernt schien ist jetzt endlich greifbar. Auf den letzten Metern gibt es dabei erfreuliches und weniger erfreuliche Erkenntnisse. All zu prall möchte ich diesen Artikel aber auch nicht füllen. Aktuell sind es ohnehin die informativeren Artikel die wieder mit erhöhter Frequenz erscheinen und mehr auf das Land einstimmen, als meine persönlichen Erfolge und Misserfolge.

Naaay – Japanisch für Fortgelaufene

Mein aktuell größter Frustpunkt ist, dass ich es nicht geschissen bekommen habe, wieder diszipliniert Japanisch zu lernen. Ganz im Gegenteil – ich habe einen richtig großen Hänger gehabt, weil ich nicht den nötigen Ruck bekommen habe, nach der letzten Inaktivität wieder volle Möhre reinzuklotzen. Vor allem weil ich es eigentlich von mir erwartet habe, ärgert mich umso mehr.

Jetzt gilt es mich die letzten Tage irgendwie dazu anzupeitschen, obwohl ich schon ahne, dass es mit näherrückender Reise noch zu viel anderes gibt, dass bis dahin eventuell Vorrang genießt. Da beiß ich mir nochmal mehr in den Allerwertesten.

Kurzum: ich habe mich damit abgefunden, nach Japan zu fahren ohne Aussicht, in irgendeiner Form wirkliche Konversation auf Japanisch betreiben zu können. Einige einfache Fragen und Antworten: Klaro – aber ein richtiges Gespräch sehe ich nicht. Aber mindestens die digitale Ausführung meiner Bücher werde ich ja auf jeden Fall vor Ort haben. Wo lernt sich Japanisch besser als in Japan? Es wäre nur um so vieles einfacher, wenn meine Grundlage nur ansatzweise so solide wäre, wie ich es eigentlich geplant habe. Ich hatte mehr als genug Zeit.

Yaaay – Daddelbewegung 2.0

Was mir an Disziplin beim Lernen fehlte, hatte ich zumindest beim “Sport”. Meine durchschnittlichen 10.000 Schritte pro Tag habe ich seit Start 2020 aufrecht gehalten und ist Teil meines Alltags. Es sind aber auch gute 1 1/2 Stunden die etwa fürs Lernen fehlen – vor allem wenn man das im Winter bei lange Zeit bescheidenem Wetter nicht währendessen auf dem Smartphone machen wollte.

Problem war nur meine innere Naschkatze. Bin ich damals von 100 auf gut 85kg runter, habe ich mich zwischenzeitlich wieder auf stattliche 98kg zum letzten Jahreswechsel hochgefressen. Bewegung alleine bringts eben auch nicht. Unter 90kg war für mich zwar ein Wunschziel für die Reise, aber mit gut 95 Kilo Mitte Februar war es für mich kein “Muss” mehr. Die letzten paar Wochen liefen aber derart gut und diszipliniert, dass ich gerade unglaublich motiviert bin und die 90er-Marke unbedingt knacken will. Onsen-Figur, ich komme!

Und es fühlt sich einfach so gut an, wenn man SPÜRT, dass beim Liegen mit Händen auf dem Bauch deutlich weniger Auflagefläche ist und die Kleidung auch wieder lockerer sitzt. Dann ist es plötzlich nicht nur für die bewegungsreiche Reise, sondern auch für das generelle Wohlbefinden ein Schritt vorwärts.

Ich bin so gespannt wie es dann in Japan selbst aussieht. Was Futter, Getränke und Naschereien angeht, werde ich mich nicht bewusst einschränken. Aber Japan ist jetzt weniger für Supersize-Food bekannt und ich gehe davon aus, dass meine täglichen Schritte sich im Schnitt auf (deutlich?) über 20.000 steigern werden. Das ist ja auch der Grund, warum ich gerne schon vorher möglichst fit sein möchte. Vielleicht komme ich also trotzdem als Strich in der Landschaft zurück.

Stolzer Reisepass-Besitzer, Japan Rail Pass und Co

Jetzt habe ich ihn: Meinen ersten richtigen Reisepass. Ich glaube ich hatte mal einen Kinder-Reisepass, aber meine weitesten Reisen waren damals als Norddeutscher Bengel Dänemark und Schweden. Ein echter Jetsetter, wie ihr seht. Bin ganz happy über den Pass, auch wenn das Foto mich munkeln lässt, als potentieller Schwerkrimineller festgehalten zu werden.

Auch das Limit der neuen Kreditkarte wurde problemlos erhöht – allerdings nicht auf eine monatliche Summe, mit der ich auf der sicheren Seite bin. Da klopf ich nochmal telefonisch an und hol mir sicherheitshalber noch zusätzlich die Barclay Card – Selbst Schuld, Hanseatic Bank! Auf die horrenden Extragebühren meiner EC-Karte oder Amazon Visa habe ich einfach keine Lust.

Übrigens habe ich mir jetzt auch meinen Japan Rail Pass für 14 Tage geholt. Das konnte ich nicht großartig vorher, weil man quasi einen “Gutschein” zugeschickt bekommt, den man innerhalb von 3 Monaten einlösen muss. Und da man nie weiß, ob nicht ein brutales Unwetter die Reisepläne sabotiert, terminiere ich den Zeitraum lieber kurz vor Einsatz endgültig. Japan ist ein Land der Wetterextreme. Ich habe kürzlich übrigens auch einen Artikel zum Japan Rail Pass und seinen möglichen Alternativen geschrieben. Auch die Alternativen werde ich für diverse Kurztrips nutzen.

Corona wird in Japan runtergestuft

Als ich Ende September bereits AirBnB und Flug für meine Reise gebucht hatte, lauerte im Hintergrund noch das “Restrisiko”. Die Grenzöffnung war erst “angekündigt” und die letzten Jahre gabs im Winter immer größere Corona-Wellen, die auch in Deutschland die Maßnahmen wieder verschärften. Dieses Jahr ließen es aber quasi alle Länder laufen und sogar Japan lockerte überraschend weiter die Einreise mancher Länder, anstatt wieder zu verschärfen. Ein Glück die Wahlen waren in Japan durch und die Regierung hatte keinen Zwang sich den Teilen der Bevölkerung anzubidern, welche die Isolation (teils verständlich) genossen.

Schon vor Weihnachten war ich dadurch sehr beruhigt, dass Japan sich wohl nicht erneut abriegeln wird. Ende Januar setzte Japan aber noch einen obendrauf. Im Mai möchte man Covid-19 auf die gleiche Bedrohungsstufe wie die saisonale Grippe runterstufen. Grund dafür ist zugegeben nicht nur die Endemie, sondern auch das Krankenhaus-Management. Zuvor durften Covid-Fälle nur in speziellen Kliniken behandelt werden. Die neue Einstufung erlaubt es auch normalen Allgemeinärzten Covid-Fälle zu behandeln und sorgt für deutliche Entlastung.

Trotzdem ist es auch Teil der Bemühungen Japan wieder zur Normalität zu bekommen. Schon vorher versuchte die Regierung gerade in Außenbereichen die Wirksamkeit von Masken kleinzureden. Nicht weil sie davon überzeugt sind, sondern weil die Bevölkerung eben selbst in Außenbereichen noch Masken nutzt. In Japan wird der Nagel, der hervorsteht eingeschlagen und niemand will dieser erste Nagel sein, der die Maske fallen lässt. Das übrigens ohne dass es eine verordnete Maskenpflicht gab. Generell befürworte ich das Denken zwar, aber ein bisschen übertrieben ist es halt schon. Die Herabstuftung von Covid-19 könnte einen Wandel vielleicht (neben dem Tourismus) beschleunigen, einfach weil es ein Signal ist, dass die Krankheit keinen Notstand mehr darstellt.

Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich im Laufe meiner Reise entwickelt, reise aber mit ein paar Masken an und werde mir vor Ort noch weitere kaufen.

Japan, bereite dich vor

Ich habe mich mehr oder weniger auf Japan vorbereitet. Jetzt ist es an Japan, dass sie sich auf einen Daddel vorbereiten. Nagut, eigentlich bin ich sehr pflegeleicht und darauf bedacht nicht negativ aufzufallen. Aber das müssen sie ja nicht wissen. Und auch wenn es sicherlich nicht das kulinarische Aushängeschild Japans ist: Ich freu mich schon riesig aufs erste Curry bei CoCo Ichiban. Das könnte als “picky Eater” mein Comfort Food sein.


Image via Pixabay by viarami

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