Japanisch Lernen (3. Woche) – Ganz viel Wanikani
Japanisch lernen ist ein Marathon und kein Sprint. Ich muss ein wenig aufpassen, nicht schon nach den ersten 100 Metern schon Schnappatmung zu bekommen. In Wanikani habe ich endlich das 2. Level erreicht und damit eine ganze Menge neuer Radikale und Kanji freigeschaltet. Dazu kommen später noch die allein 80 Vokabeln dieser Stufe. Schon bei den Vokabeln des ersten Levels ging meine Erfolgsquote in den Reviews deutlich nach unten. Zwei Kanji zusammen haben meist eine andere Lesung als wenn sie für sich stehen. Es ist oft weniger ein Problem der Bedeutung, als ein Problem wie man es liest. Aber vielleicht machts auch hier einfach die Übung. Die alte Denkmurmel wurde in den letzten Jahren immerhin nicht mehr so hart gefordert.
Mit den immer mehr Reviews, also den Abfragen bereits gelernter Radikale, Kanji und Vokabeln, mach ich aber auch etwas ruhiger mit dem Lernen neuer Items. Ich möchte Wanikani schließlich nicht in einem Jahr komplett durcharbeiten. Mit Level 30 (von 60) wäre ich nach einem Jahr schon sehr glücklich und dürfte damit einige Texte auszugsweise verstehen.
Wanikani ist sehr zeitintensiv, vor allem, da man es auch möglichst täglich durchziehen sollte, damit das Lernprinzip sich ganz entfaltet. Da bleibt meine Lernbuch Minna no Nihongo natürlich erstmal etwas zurück. Dass es gänzlich in Japanisch geschrieben ist, macht den Einstieg ohnehin recht hart. Dennoch habe ich einen YouTube-Kanal entdeckt, wo der Inhalt des ersten Buches in ebenfalls 25 Kapiteln angenehm verständlich durchgegangen wird. Ein Video für Vokabeln, eines für Grammatik.
Zugegeben entwerten die Videos fast schon das Buch, da wirklich nahezu alles aus dem Buch so frei verfügbar ist. Aber wenn man keinen Lehrer hat, der einen die ersten Schritte hilft, sind die Videos wirklich eine enorme Stütze.
Besser werdende Reviews & erste Erfolge
Ein paar Tage später werden meine Reviews zumindest wieder etwas besser. Liegt aber auch daran, dass die neuen Radikale besonders gut in den Kopf gehen. Jetzt komme ich wieder zu den Vokabeln und erwarte so einige Verknotungen in meinem Gehirn.
Ich glaube ich muss einfach lernen, mich noch mehr auf die Mnemonics einzulassen, die einem mit bildlichen Geschichten Eselsbrücken zu Kanji oder Vokabeln ins Hirn brennen. Eigentlich war ich ja nicht so der Eselsbrücken-Fan, aber hier sind einige echt gute dabei. Ein Beispiel? Gerne doch!
Ja, die Beispiele sprechen manchmal auch das Nerdherz an und sind manchmal sehr unbarmherzig. Aber es geht ja auch darum so spezielle Geschichten zu erschaffen, dass sie auch im Kopf bleiben – dafür braucht eben auch kuriose Mittel.
Einen ersten Minierfolg erlebte ich bei schauen eines Japan VLOGs, wo ein Schild mit der Aufschrift 出口zu lesen war. Sofort schoss mir „Ausgang!“ durch den Kopf. Gut, daneben stand auch in Englisch „Exit“, aber ich habe es losgelöst davon sofort erkannt. Ich bin gespannt, wie sich diese Momente mehren werden. Ich werde mit ziemlicher Sicherheit weiterhin Dinge, die ich erkenne wie ein kleines Kind gleich japanisch benennen, um das Gelernte zu festigen. Und mag das noch so kindisch wirken.
Die unterschiedliche Lesung der selben Kanjis macht mich allerdings noch immer fertig, Darüber lasse ich mich allerdings lieber ein andern mal aus. So viel Zeit muss sein. In diesem Sinne: さよなら! Sayonara!