Günstig essen in Japan

Günstig essen in Japan

Tokyo wurde erstmals 2007 in den Guide Michelin für Restaurants und Hotels aufgenommen. Seitdem hat Japan nicht nur die zweitmeisten Sterne, sondern auch Tokyo die meisten Sterne einer Stadt überhaupt für sich verzeichnen dürfen. Japanisches Essen ist sexy und darüber hinaus gehört es tief zur japanischen Kultur. Selbst in Animes oder Videospielen ist Essen immer präsent und viele Japaner verbinden inländische Urlaubsziele vor allem mit ihren lokalen Delikatessen.

Wollt ihr wie ich eine etwas längere Reise nach Japan machen, muss japanisches Essen aber nicht immer Sterneküche sein. Man kann echt günstig essen in Japan und das ohne große Abstriche in der Qualität. Ich zeige euch ein paar Möglichkeiten, wie ihr für wenige Yen trotzdem zufrieden einschlafen könnt. Dabei zeige ich vor allem auch Ketten, die ihr über weite Teile Japans findet. Es gibt dazu zwar auch günstigere Varianten, aber die Ketten haben dafür oft geringere Sprachbarrieren.

Konbini-Essen

Ist Konbini-Essen die günstigste Möglichkeit sich zu ernähren? Das nicht. Für den Preis ist es aber mit Sicherheit eines der besten Optionen für euch. Gerade in den großen Städten findet ihr außerdem Konbinis an jeder Ecke. Sie bieten sowohl gekühlte als auch bereits gewärmte Speisen und ihr könnt alles bereits vor Ort per Mikrowelle verzehrfertig mitnehmen.

Welcher Konbini der beste ist, darüber wird heftig gestritten. Beim FamilyMart gilt das Famichicken als ultimatives Erlebnis, Lawson dagegen ist der Desertkönig. 7/11 scheint dafür einfach ein Allrounder zu sein, mit einigen berühmt-berüchtigten Sandwiches. Wenn ihr erst damit anfangt, werdet ihr euch sicherlich neugierig durch das Sortiment probieren.

Für mich punkten die Konbinis vor allem für ein leckeres Frühstück, aber auch für einen spontanen Mitternachts-Snack, da sie wirklich permanent geöffnet haben. Ihr könnt sogar bequem in der Nacht auf Sonntag eure Lieblings-Speisen bekommen. Das ist schon echt cool!

Mitunter lohnt es sich aber auch in Supermärkte zu schauen. Die Preise sind oft leicht geringer als beim Konbini und gegen Ende der Öffnungszeit gibt es gerne mal Rabatte. Für Getränke lohnt manchmal auch der Weg in ein Don-Quijote, da man da relativ gute Auswahl zu ziemlich guten Preisen bekommt und es zudem auch bekannte Waren aus der Heimat gibt.

Gyudon & Oyakudon

Wenn ihr etwas typisch japanisches sucht, das nicht viel kostet, dann gönnt euch mal ein Gyudon. Im Grunde ist das nicht mehr als eine Schüssel Reis mit Rindfleisch und Zwiebeln. Es gibt mehrere Ketten, die sich auf Gyudon spezialisiert haben. Die bekanntesten sind sind Sukiya, Matsuya und Yoshinoya. Dabei gibt es mitunter auch sehr leckere Varianten mit Käse und/oder Tabasco. Eine mittelgroße Gyudon bei der Sukiya-Kette kostet euch gerade mal 450 Yen / 2,80€.

Ein Gyudon, eine Reisgericht mit zusätzlichem Käse drüber. Im Hintergrund stehen eine Flasche Tabasco und eine grüne Melonen-Sprudel.
Gyudon findet ihr eigentlich überall. Die Variante mit Käse hat mir überraschenderweise besonders gut gefallen.

Interessant ist aber auch ein Oyakudon, dessen Übersetzung “Eltern-Kind-Schüssel” ist. Das meint allerdings vor allem das Huhn und das Ei zusammen mit weiteren Zutaten. Trotzdem ist es ein traditionelles Gericht, dass euch für geringes Geld sehr satt macht und sogar oft zusammen mit einer Miso-Suppe kommt. Ein mittleres Oyakudon mit kleinem Salat und Miso-Suppe kostet euch gerade einmal 640 Yen / 4€.

Ein Oyakudon, Ein Reisgericht mit Huhn und Ei über das auch Frühlingszwiebeln und roter Ingwer liegt.
Auch Oyakudon ist ein preiswerter Klassiker, den ihr gerne probieren solltet.

Auch Curry, Ramen und Udon könnt ihr teilweise recht günstig bekommen. Auch wenn die großen Ketten sich für ihre englischen Karten lohnen, findet ihr auch einige echte Schnäppchen bei kleinen Restaurants abseits der Hotspots. Typischerweise bekommt ihr Wasser oder Gerstentee gratis zum Essen dazu und müsst nur andere Getränke extra bestellen.

Familien-Restaurant-Ketten

Nicht nur bei den Gyudon gibt es beliebte Ketten. Sehr beliebt sind auch Familien-Restaurants, die sowohl ein breites Angebot an traditionellen als auch westlichen Gerichten anbieten. Ein besonderer Bonus: Für sehr kleines Geld könnt ihr so viele Softdrinks trinken wie ihr möchtet. Bei Gusto kostet euch das 380 Yen / ~2,40€ und ihr habt dabei einige sehr exotische Optionen wie Melonen-Milch-Fanta. ALL – YOU – CAN – DRINK!

Ein weiterer Vorteil der Familienketten ist, dass ihr weitgehend per Computer bestellt und oft nicht nur englische sondern sogar auch deutschsprachige Speisekarten aufrufen könnt. Geliefert werden die Bestellungen teils sogar von süßen Robotern. Esst ihr öfters bei einigen dieser Ketten, könnte das Essen aber auch etwas fad werden, da unter anderem Hamburger-Steaks die Gerichte sehr dominieren und sie jetzt nicht gerade die Krönung der Schöpfung sind. In Ito habe ich von der Skylark-Gruppe aber auch ein Steakhouse besucht, dass schon deutlich hochwertiger war – allerdings auch zu etwas höheren Preisen.

Mein absoluter Favorit ist übrigens Saizeriya, eine Familien-Restaurant-Kette mit Fokus auf italienische Küche. Ihr bekommt nicht gerade die authentischste italienische Küche serviert, aber die Preise sind einfach unglaublich. Kleines Beispiel? 2 Lamm-Spieße, eine (zugegeben kleine) Pizza mit Büffel-Mozarella, ein 250ml Dekanter Wein und ein Tiramisu kommen euch zusammen nur 1.300 Yen – knapp über 8 Euro. Und in Japan gibt es kein Trinkgeld. Computer gibt es hier zu Bestellung weniger, dafür eine Bedienung die per Klingel sehr schnell da ist und die Bestellung als Nummern auf einem Zettel entgegen nimmt. Saizeriya wurde mir auch weniger langweilig als andere Ketten.

Eine kleine Pizza mit Pizza-Roller und einem kleinen Dekanter Rotwein.
Die Pizza ist nicht sehr groß, aber noch kleiner sind die Preise. Saizeriya war daher mein liebstes Familien-Restaurant und ihr findet es nahezu überall.

Selbst kochen

Nicht unbedingt ein Tipp für den typischen Urlaub. Habt ihr die Möglichkeit zu kochen, kann sich aber auch lohnen, selbst zum Kochtopf zu greifen.

Dabei müsst ihr euch aber bewusst sein, dass Japan eine Inselnation ist. Fisch bekommt ihr sehr günstig, Fleisch auch relativ, aber für (westlich gewohntes) Gemüse müsst ihr teils tief in die Tasche greifen. Ihr spart außerdem auch nicht so viel Geld, wie ihr vielleicht aus Deutschland gewohnt seid. In Japan erhalten Restaurants ziemlich gute Konditionen und sind allgemein auch sehr günstig. Als eigener Koch spart ihr in Japan daher nicht ganz so viel, wie ihr vielleicht vermutet.

Bonus-Tipp: McDonald’s & Mos Burger)

Eigentlich ist das Erfolgsrezept von McDonald’s, dass es überall gleich schmeckt. Das stimmt, aber irgendwie auch nicht. In weiten Teilen gibt es dort das Angebot, dass man auch aus der Heimat kennt, aber irgendwie schmeckt es auch anders und womöglich besser.

Das liegt zum einen daran, dass Japaner am besten funktionieren, wenn es klare Anweisungen gibt. Darum halten sie sich sehr deutlich an die Anweisungen und es gibt kaum Qualitäts-Ausreißer nach unten. Aber es gibt auch einige japan-eigene Burger, die echt lecker sind. Mein Highlight ist der Samurai Burger mit Doppel-Beef und Soyasoße. Zudem deutlich günstiger als in Deutschland.

Möchtet ihr es “lokaler” empfehle ich euch Mos-Burger. Einen Teriyaki-Burger mit mittlerer Pommes und mittlerem Getränk gibt es dort für 880 Yen / ~5,50€. Möchtet ihr zu den Pommes Ketchup oder Mayo müsst ihr das in Japan aber gesondert erwähnen. Normal werden die Fritten dort ohne Dip serviert.

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