Pasmo, Suica Card und Co – Praktische IC-Karten in Japan

Pasmo, Suica Card und Co – Praktische IC-Karten in Japan

Deutschland ist rückständig in Sachen bezahlen? In Japan ist Bargeld sogar noch wichtiger, als bei uns! Doch dann gibt es allerdings die IC-Karten in Japan. Das sind Prepaid-Karten, die vor allem bei öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt werden. Doch auch abseits der Verkehrsmittel gibt es Vorteile mit diesen Karten. Darum stelle ich sie euch vor.

Was ist eine IC-Karte und wo bekommt man sie?

Eine IC-Karte ist ein Mittelding zwischen Kreditkarte und einer Prepaid-Karte, wie man sie etwa vom Handy kennt. Man kann darauf Geld laden und für verschiedene Dinge – insbesondere öffentliche Verkehrsmittel – ausgeben.

Da sie vor allem mit den Bahnen zusammenhängen, verwundert, es kaum, dass sie auch von den Bahnunternehmen in Japan kommen. Entsprechend sind die IC-Karten je nach Stadt unterschiedlich. In Tokio herrschen Pasmo und Suica vor, in Kyoto und Osaka dominiert Icoca. Auch für andere Regionen gibt es eigene Karten. Das bedeutet aber nicht, dass ihr an diese Region gebunden seid. Technisch sind die Karten identisch und lassen sich daher auch in anderen großen Städten nutzen. Kauft euch also ruhig dort eine IC-Karte, wo ihr in Japan ankommt. In der Regel bekommt ihr sie bereits am Flughafen.

„Welcome Suica“ und „Pasmo Passport“

Für Touristen gibt es in Tokio von den beiden gängigen IC-Karten spezielle Angebote. „Welcome Suica“ und „Pasmo Passport“ verzichten auf eine anfängliche Einrichtungsgebühr und geben ein paar Möglichkeiten, beim Zahlen mit der Karte Rabatte zu nutzen. Außerdem haben sie besondere Designs, die es zu einer hübschen Erinnerung an Japan machen.

Auf der anderen Seite gilt die Karte nur 28 Tage und es ist nicht möglich, das übrig gebliebene Geld zurück zu bekommen. Die regulären Suica und Pasmo-Karten sind dagegen noch 10 Jahre nach der letzten Nutzung gültig.

Meiner Meinung nach lohnen sich die Touristen-Angebote daher nicht. Die Rabatt-Möglichkeiten sind limitiert und die 500 Yen Ersparnis sind nicht einmal 5 Euro. Dafür müsst ihr euch keine Gedanken über euer verbliebenes Guthaben machen. Vor allem wenn ihr vorhabt, Japan erneut zu besuchen ist es außerdem praktisch, wenn ihr gleich die alte Karte weiternutzen könnt. Lasst ruhig auch das Guthaben drauf – ihr freut euch bei Ankunft eures nächsten Urlaubs dann gleich über ein zusätzliches Taschengeld. Seht es also als ein Sparschwein für die nächste Reise. Ein tolles Andenken ist die reguläre Karte außerdem auch.

Eine IC-Karte aufladen

Eine IC-Karte ist eine Prepaid-Karte und deren größter Vorteil ist auch der größte Nachteil. Pasmo, Suica Card und Co haben nur Guthaben, wenn ihr dieses auch aufladet.

Das gibt euch auf der einen Seite eine gute Kontrolle über eure Finanzen. Ladet ihr die Karte mit Guthaben im Wert von 20 Euro auf, habt ihr genau dieses Guthaben zum Ausgeben. Euch wird keine böse Überraschung ereilen, dass euch plötzlich 50 Euro abgezogen werden, obwohl ihr nie das Guthaben auf die Karte übertragen habt.

Auf der anderen Seite müsst ihr aber auch immer euer Guthaben berücksichtigen. Habt ihr nur noch einen Euro auf der Karte und eine Fahrt kostet mehr, müsst ihr die Karte vorher neu aufladen. Die Bequemlichkeit einer Kreditkarte fällt hier weg. Euer Guthaben endet, wenn es aufgebraucht ist.

Praktischerweise gibt es in den Städten aber an so ziemlich jeder Station einen Automaten, an dem ihr eure IC-Karte, sei es Pasmo, Suica Card oder eine andere, jederzeit aufladen könnt.

Dafür könnt ihr Pasmo, Suica Card und Co nutzen

Öffentliche Verkehrsmittel

Ihr glaubt der Ticket-Automat für deutsche Bahn-Tickets sind ein bisschen umständlich? In Japan werdet ihr eines besseren belehrt. Vor allem Tokio ist das Tor zur Hölle. Das U-Bahn-System Tokios ist umfangreich und vor allem anfangs verwirrend. Die U-Bahnen teilen sich schon vorwiegend zwei Betreiber, dazu gibt es aber auch noch eine beliebte Ring-Linie des großen Bahn-Betreiber Japan Railways.

Die Kosten der Fahrt berechnen sich aus zurückgelegter Strecke und Zugehörigkeit des Betreibers. Die Tickets selbst auszurechnen, ist schon für die Tokioter eine Herausforderung. Darum sind die Karten vor allem in der Hauptstadt wichtig, weil sie selbstständig die Kosten von der Karte abziehen. Wie ihr womöglich dennoch günstiger bei weg kommt, erklär ich euch bald in einem anderen Artikel.

Konbini

Konbinis sind das, was ihr vermutlich am meisten in Deutschland vermissen werdet, wenn ihr aus Japan zurückkehrt. Es sind kleine Läden, die rund um die Uhr offen haben und alles notwendige anbieten. Ihr könnt euch sogar wunderbar vom guten Essen der Konbinis ernähren  auf eurer Reise. Es gibt kaum einen  Ort in Japan, an dem nicht zumindest ein Konbini ein bester Reichweite ist.

Daher ist es praktisch, dass ihr in den großen Konbini-Ketten problemlos mit euren IC-Karten bezahlen könnt. Wenn sich euer Urlaub in Japan dem Ende zuneigt, könnt ihr so auch elegant euer Restguthaben ausgeben.

Getränkeautomaten

Auch bei Getränkeautomaten seid ihr nicht immer auf Bargeld angewiesen. Sind eure Taschen von anderen Besorgungen geplüdert, hilft euch eure IC-Karte auch hier weiter. Getränkeautomaten findet ihr übrigens überall in Japan. Damit meine ich nicht nur Städte, sondern auch Dörfer und sogar Wanderwege hoch auf einen Berg. Ich würde mich aber nicht komplett darauf verlassen, dass dort auch die Pasmo oder Suica-Card funktioniert.

Andere Anwendungen

Verkehrsmittel, Konbinis und Automaten sind zwar die häufigsten Anwendungsfälle, aber nicht die einzigen. Ihr könnt die IC-Karten mitunter auch für Schließfächer benutzen. Auch einige Cafés, Restaurants oder Taxis akzeptieren die Prepaid-Karten als Zahlungsmittel. Geht aber nicht immer davon aus. Bargeld ist in Japan noch immer das Zahlungsmittel, dass am meisten akzeptiert wird. Und da Kriminalität in Japan ein seltenes Problem ist, müsst ihr euch eher wenig Sorgen um Diebstahl machen.

Fazit: Nicht ohne IC-Karte in Japan

Kommt ihr ohne eine IC-Karte in Japan aus? Garantiert! Wollt ihr das? Garantiert nicht! Es ist eine unglaublich praktische Möglichkeit, sich vor allem durch Metropolen wie Tokio zu bewegen. Getränkeautomat? Konbini? U-Bahn? Einfach Karte vorhalten und fertig.

Gerade in Tokio kann euch das wirklich viel Stress ersparen. Das Verkehrsnetz der weltgrößten Stadt ist gigantisch und von unterschiedlichen Betreibern betrieben. Ihr wollt dort nicht einzeln eure Tickets zusammenbuchen, um an eure Ziele zu kommen. Behaltet trotzdem im Hinterkopf, dass es für Touristen auch günstige 24-, 48- und 72-Stunden Tickets gibt, mit denen ihr nochmal deutlich sparen könnt. Ihr müsst dann trotzdem aufpassen, welche Linien ihr nutzt, weil diese Tickets nicht alle alle Linien abdecken – leider.

Gönnt euch also eine IC-Karte. Dabei ist es prinzipiell egal, welche. Nehmt euch im Zweifelsfall die, die euch optisch mehr anspricht, denn es ist auch eine tolle Erinnerung. Von den Touristen-Angeboten rate ich euch eher ab, vor allem wenn eure Reise nach Japan nicht die letzte sein sollte. Die Vorteile wiegen die Einschränkungen auf der anderen Seite nicht auf.

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