Japanreise zwischen Corona und Olympia

Japanreise zwischen Corona und Olympia

Noch nie geflogen und noch nie überhaupt wirklich weit ins Ausland gefahren. Nie in irgendeiner Form vermisst. Und dann kommt mitten in der Corona-Krise plötzlich der Entschluss: Ich werde nach Japan reisen. Manchmal überrascht man sich selbst noch am meisten. Das Timing ist kurios für einen solchen Wunsch. Wäre ich sonst oft verreist – verständlich, aber so hatte ich ja nichts, nach dem ich mich zurücksehnen kann. Den Grund habe ich aber bereits in meinem ersten Blogpost genannt: Zuvor habe ich immer nur gesagt „wäre cool nach Japan zu reisen“. Nun habe ich erstmals hinterfragt, was eigentlich (außer die Finanzen) dagegen spricht. Lange genug habe ich das Benzin schon über mein Japan-Herz gekippt, jetzt kam endlich der Funke der es geradezu explosionsartig entfachte.

Nur gibt es da noch immer ein großes Problem: Corona. Zum Glück hatte ich jetzt trotz brennendem Verlangen nicht vor, gleich dieses Jahr aufzubrechen. Wenn ich mal verreise, möchte ich auch, dass es sich lohnt. Eine Woche wäre mir allein schon wegen des teuren Fluges viel zu kurz. Ebenso möchte die Zeit, um mich in diese neue Welt einzuleben. Und da ich sowieso seit Ewigkeiten japanisch lernen wollte, packe ich die Gelegenheit beim Schopf und wage das Experiment: Kann ich genug japanisch lernen, um grundlegend japanisch lesen und sprechen zu können? Über meinen Fortschritt halte ich euch natürlich auch auf dem Laufenden!

Trotzdem ist da dieses großes Fragezeichen. Ab wann kann man wieder sicher reisen ohne sich in Quarantäne zu begeben oder den Urlaub nur durch eine Stoffmaske zu erleben? Im Alltag habe ich damit kein Problem, aber Urlaub möchte man eben auch genießen. Ab wann gibt es vielleicht sogar einen Impfstoff? Ich gebe es frei zu: Mit diesem Ziel habe ich auch recht egoistische Hoffnungen bezüglich Corona entwickelt.  

Und dann kommt noch Olympia

Doch Corona ist nicht die einzige Sorge was die Reise angeht. Die nächste Sorge geht in eine nicht ganz so ferne Zukunft und nennt sich Olympia. Wenn Corona sich halbwegs in Griff bekommen lässt, stehen nächstes Jahr die Olympischen Spiele in Japan an. Ursprünglich war ich richtig happy, dass die Spiele in Japan stattfinden, einem Land das ich so sehr liebe. Jetzt wo ich selbst dort hin will, bereitet es mir aber auch Unbehagen.

Während der Spiele würde ich ohnehin nicht nach Japan reisen wollen. Die Preise explodieren und es sind einfach zu viele Touristen, als dass man einfach das Land genießen kann. Aber dann sind da auch noch andere Fragen, die im Kopf herumschwirren.

Welchen Einfluss haben die Spiele am Ende allgemein auf Japan als Urlaubsziel. Wie sehr ändert sich das Land und der Tourismus? Sind die Japaner nach den Spielen erstmal erschöpft von den Ausländern, die bei ihrem Besuch nicht den nötigen Respekt an den Tag legen? Explodiert der Tourismus und Tokio verwestlicht sich dafür am Ende zu stark? Klar, Japan ist so schon ein immer beliebteres Urlaubsziel und Orte abseits der Hotspots findet man auch in Tokio, wenn man es denn wirklich möchte. Trotzdem habe ich eine geringe Befürchtung, dass Olympia die Erfahrung Japan nachhaltig trüben könnte.

Wann würde ich am liebsten nach Japan reisen?

Mitte Mai 2021 ist aktuell mein Ziel für die Reise, in der Hoffnung dass Corona bis dahin weitgehend eingedämmt ist. Rein von der Pracht wäre die Kirschblüte natürlich verlockend, aber auch hier: Tourismus. Zur Kirschblüte ist alles überteuert und spontanere Reiseplanung kaum möglich, wenn alles teuer und ausgebucht ist. Auch bin ich nicht traurig, wenn es noch ein bisschen wärmer ist.

Dann ist da Anfang Mai noch die Golden Week, die Woche in der mehrere Feiertage zu einer ganzen Woche Urlaub verschmelzen. Gigantischer Inlandstourismus, erneut ausgebuchte und teure Hotels. Nope. Nach der Golden Week soll es jedoch schnell wieder zur Normalität gehen.

Mitte-Ende Juli starten dann allerdings die Olympischen Spiele und bereits im Juni beginnt in Japan die regnerische Saison, in der es oft aus Kübeln schüttet, die Luft zudem langsam unangenehm heiß und schwül werden kann. Damit wäre die Zeit nach der Golden Week also für mich der ideale Zeitraum für meine Japan-Reise. Aber: Pssst, müssen jetzt auch nicht zu viele wissen und nachmachen 😉. Ein Jahr scheint mir auch ein guter Zeitraum, der nicht zu fern ist, aber genug Zeit zum Lernen der Sprache lässt.

Bis dahin bleibt aber noch viel Ungewissheit mit Corona und anderen Unabwägsamkeiten, die das Leben manchmal bereit hält. Vorerst nehme ich mir aber den Mai 2021 vor. Je konkreter das Ziel, um so motivierter lässt sich darauf hinarbeiten. Unpräzise war ich mit meinen Wünschen lang genug. „Wäre schon cool“ habe ich zu lange gesagt. In diesem Sinne: „Mai 2021 WIRD cool!“

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