Tag 24-30: Tempel, NFL-Draft & Mario

Tag 24-30: Tempel, NFL-Draft & Mario

Nach dem ereignisreichen Wochenende wurde es unter der Woche entsprechend stiller. Zum einen brauchte ich nach all den Wanderungen ein bisschen Entspannung, zum anderen hatte ich nur die Zeit für kleinere Ausflüge gehabt. Darum einfach ein paar kleine Highlights aus meiner Woche.

Montag: Nakano (Broadway) und Saizeriya

Der Montag sollte ein sehr ruhiger Tag werden. Doch zumindest meine 10.000 Schritte wollte ich dennoch schaffen. Also ging es ein wenig nach Nakano, um im Nakano Broadway zu stöbern und mich dort auf die Suche nach einem guten Mittagessen zu machen.

Ich landete am Ende bei meinem zweiten Besuch in Ichiran für eine Schüssel leckerer Ramen. Eine Erkenntnis, die ich auch schon beim Essen mit Stäbchen an und für sich gemacht habe: Man lernt enorm schnell, selbst wenn man nicht direkt abschaut (geht bei den abgetrennten Essbereichen auch schwer). Beim ersten Mal war es noch eine kleine Schlürfsauerei, beim zweiten Mal blieb mein Langarmshirt ganz ohne Flecken. Wenn das mal keine Evolution ist.

Am späteren Abend ging es dagegen wieder zu meinem liebsten Billigitaliener, wo ich diesmal die Maispizza und zum Nachtisch ein Trüffeleis probiert habe. Auf dem Rückweg habe ich ein paar Pflanzen fotografiert und war erstaunt, was moderne Smartphones bei Nacht aus ein paar Straßenlaternen rausholen. Fast schon etwas zu viel.

Dienstag: Nezu-Schrein im Niesel & ein enttäuschender Ueno-Park

Am Dienstag wollte ich eigentlich den Nazu-Schrein in der Nähe des bekannten Ueno-Parks besuchen. Dort fand noch so gerade das Azalea-Festival statt, wo die vielen gleichnamigen Blumen im bezahlpflichtigen Garten des Tempels gefeiert werden.

Auf dem Weg dorthin kam ich zu einer Station die nicht nur hüfthohe Barrieren hat, sondern den Zugang zu den Zügen nach oben mal so richtig abriegeln. An sich keine schlechte Sache, aber das ist vielleicht doch mehr als nötig.

Eine Abgrenzung am Bahnsteig die mehr als mannshoch ist mit Türen um zum Zug zu gelangen.
Also hier kommt wirklich niemand zufällig auf die Gleise…

An sich war es ein schlauer Zug, etwas mehr in der Woche dorthin zu gehen. Die Menschenmassen hielten sich nämlich halbwegs in Grenzen. Allerdings muss ich zugeben, dass ein Fest nicht das gleiche ist, wenn nur eine Hand voll Stände offen hat. Eingetütete Stände sind einfach mal ein riesiger Stimmungskiller, wenn man vor Ort ist. Es sagt einem sofort „Heute bekommst du nicht den ganzen Spaß“.

Ich genoss auf jeden Fall den Weg durch die zahlreichen Torii-Tore, die mich fast etwas an den Inukashima-Schrein in Kyoto erinnerten. Doch bevor ich den Garten der schon längst erblühten Azaleen in Erwägung ziehen konnte, kam auch schon ein kleiner Regen auf. Da das Wetter weiterhin stark bewölkt bis nah am Regen blieb, ging ich stattdessen ein Stück weiter und war schneller als gedacht auf halben Weg zum großen Ueno-Park in Tokyo. Also entschloss ich mich eher dorthin zu gehen, weil die Blumen bei dem Wetter nicht ganz so fotogen waren.

Der Ueno-Park war für mich persönlich aber eine komplette Enttäuschung. Natürlich, es gab da diesen großen See. Aber im Gegenzug zum Inokashira-Park war dort alles andere leider stark asphaltiert. Für meinen Geschmack gab es für die Größe des Parks viel zu wenig gemütliche Ecken – wobei ich auch nicht alles erkunden konnte. So verfiel für mich die Magie der vielen Schreine und Tempel im Park ziemlich unter der Betonwüste. Für mich bislang der mit Abstand überbewertetste Park in Tokyo. Auch der Zoo wirkte daher auf mich deutlich weniger attraktiv als sein Gegenpart im deutlich naturverbundeneren Inukashira-Park. Allerdings war ich in beiden nicht drin.

Ameyokosho & der Bookoff mit einem Hobbyoff in der Nähe

Viel spannender als der Park waren die Schritte drüber hinaus, als ich eigentlich per Google Maps den nächsten Bookoff für Figuren gesucht habe. Ich habe schon viele Japan-Videos gesuchtet und war daher überrascht, dass plötzlich vor mir die Ameyokocho, eine Einkaufsstraße mit starkem Fokus auf Lebensmittel, Süßigkeiten und amerikanischen Dingen auftauchte. Ich hatte mir nämlich kaum Gedanken gemacht, wo genau sich diese befindet. Optisch erkannte ich sie aber augenblicklich.

Die Marktstraße Ameyoko in Tokio
Durch einen Zufall stolperte ich an der bekannten Amoyoko vorbei. All zu viel Zeit zum gemütlichen Erkunden hatte ich aber leider nicht.

All zu viel Zeit hatte ich zum Erkunden leider nicht. Mein Ausflug begann recht spät und ich wollte auch noch ein bisschen was vom Abend Zuhause genießen. Trotzdem genoss ich zumindest die Atmosphäre beim durchqueren dieser bekannten Einkaufsstraße, die ich aber unbedingt nochmal mit mehr Aufmerksamkeit besuchen möchte.

Der Bookoff war leider eine ziemlich enttäuschende Angelegenheit. Die Figuren-Ecke betrug nur ein paar Zentimeter. Den Grund erfuhr ich allerdings auf dem Rückweg, als ich auf einen Doppelladen aus Hardoff und Hobbyoff gestoßen bin, zwei Zweige des Bookoffs, die sich etwas mehr spezialisiert haben. Dort fand ich im zweitobersten (von ich glaube 4 Stockwerken) eine stolze Figurensammlung, die so manchem Otaku-Shop nahekommt. Umso trauriger, dass ich trotzdem nichts direkt für mich gefunden habe. Trotzdem war es unglaublich spannend, da der Laden unter anderem auch eine große Auswahl an Instrumenten im zweiten Stockwerk hatte. Unbedingt vorbeischauen, wenn ihr in der Nähe seid!

Ein Laden mit allerlei Figuren und Retro-Spielzeug
Der Hobbyoff wirkt im oberen Stockwerk fast wie ein ganzer Otaku-Laden.

Mittwoch: Viel Regen mit Lichtblicken in der Nacht

Ha! Alles für eine tolle Überschrift, die im Grunde aber ziemlich passend ist. Der Mittwoch war schon zuvor als ziemlich blöder Tag vorauszusehen, an dem es außer Regen nicht sonderlich viel gibt.

Natürlich hätte ich auch diverse überdachte Einkaufsstraßen aufsuchen können, aber an diesem Tag wollte ich es (eigentlich) ruhiger angehen. Fürs „Mittagessen“ hatte ich zumindest mit ein paar Wraps vorgesorgt, am Abend nutzte ich dann aber eine Regenpause, um mal schön ungesund zum nahen Mos-Burgers zu gehen.

Überraschenderweise löste sich der Regen aber auf dem Radar komplett auf und sorgte für einen trockenen Abend. Das nutzte ich aus um sowohl zum nahen Bookoff zu gehen, als auch einen Besuch beim Donki abzustatten. Beim Bookoff kam die Überraschung: Meine 11. Und bis dato teuerste Figur sollte Woody aus Toy Story werden. Aber die Figur sah einfach zu gut aus, um sie dort liegen zu lassen. Sie war aber auch überraschend zu groß für meinen kleinen Rucksack. Ich musste erst nach Hause, um dann nochmal zum Donki zu gehen. Aber es war trocken und so war ich für die Bewegung sowieso dankbar.

Donnerstag: Asakusa und der Senso-Ji

Am Donnerstag war das Wetter wieder deutlich besser und damit auch viel mehr Motivation, die Sonne und die wieder etwas höheren Temperaturen auszunutzen. Diesmal wollte ich dann doch ein bisschen weiter hinaus nach Asakusa, dem wohl klassischsten Viertels Tokyos, das aber per Bahn ein gutes Stündchen Weg für mich bedeutete.

Trotzdem lohnte es sich. Als ich ankam war da natürlich einiges los. Vor allem an der Haupteinkaufsstraße, die an sich sehr historisch wirkt, aber natürlich dich an dich mit touristischen Shops zugekleistert ist. Preislich scheint es aber durchaus schlimmere Touristenfallen zu geben. Gemieden habe ich sie natürlich trotzdem und bin lieber weiter zum Senjo-Ji-Tempel.

Dieser ist nun wirklich einen Besuch wert. Dass es nicht nur der älteste, sondern auch der wohl wichtigste buddhistische Tempel ist, merkt man sofort. Der Tempel ist riesig und es gibt zahlreiche spannende Gebäude, sodass die Unmengen internationaler Touristen auch nicht ganz so sehr stören. Trotzdem etwas schade für die Japaner, dass eine solch kulturell wichtige Stätte so stark von Ausländern belagert wird.

Das klassische Feeling nutze ich gleich einmal für mein erstes Tonkatsu-Restaurant. Tonkatsu ist quasi die japanische Antwort auf das Schnitzel. Ich fand ein ansprechendes Lokal mit mehr als ansprechenden Preisen und gönnte mir ein vollständiges Menü mit einigen Nebenspeisen für nicht einmal 10 Euro!

In meiner bestellten Variante war es mal kein Schweineschnitzel sondern Huhn, aber mit dem bekannten Weißkohl, einer Miso-Suppe und einer Tonkatsu-Soße. Außerdem gab es dazu zwei Karaage, frittierte Hühnerfleisch ein Bällchenform, dass für mich dann aber doch ein bisschen zu fettlastig vom Fleisch war. Ansonsten war das Essen aber ein echter Genusss und sogar ein Bier war mit im Preis enthalten. Das alles auch in einem herrlich klassisch wirkenden Restaurant, auch wenn ich bequem per Tablet auf Englisch bestellen konnte.

Auf zum Sky Tree

Weil es so schön in der Nähe lag und der Abend sich ohnehin näherte, entschloss ich mich für einen Abstecher zum Tokyo Sky Tree. Nicht um selbst oben zu stehen – das ist mir etwas zu teuer – aber um ihn an sich einmal gesehen zu haben. Ohnehin näherte sich langsam die Dunkelheit, in welcher der Skytree immer aufwendig beleuchtet ist.

Blick entlang eines Weges an einem Fluss. Über eine Brücke fährt gerade ein Zug.
Auf dem Weg zum Skytree ging ich noch einen Umweg am Fluss entlang.

Außerdem gibt es um den Skytree auch eine ganze Menge Shops für Anime und Co. Hier gibt es nämlich zu vielen Franchises eigene Läden, darunter auch ein Pokecenter und ein Popup-Shop zu Harry Potter. Gerade letzterer war mit seinen Preisen dann nun doch nicht ganz so einladend, aber trotzdem spannend zu erkunden.

Schon als ich oben auf dem Shoppingcenter am Skytree auf die Dachterrasse kam, war es so weit dunkel, dass ich die Beleuchtung des Skytrees genießen konnte. Es ging aber auch wieder runter auf den Platz, der voller kleiner Futterbuden war und von dem man ebenfalls gut auf den hohen Turm blicken konnte.

Langsam ging es für mich dann aber zurück nach Asakusa. Dort wollte ich auch noch ein paar Bilder vom Tempel bei Dunkelheit machen. Die große Einkaufsstraße zum Senso-Ji war bis auf ein paar ganz vereinzelte Läden bereits völlig geschlossen und entsprechend relativ verweist. Doch auch wenn man nicht mehr ins Tempelgebäude konnte, so war das Tempelgelände begehbar und die Gebäude der erhofft schön beleuchtete Anblick.

Meine Hoffnung, dass um mittlerweile 20 Uhr der Hauptverkehr durch sein müsste, wurde aber auf dem Rückweg schnell zerstört. Nach dem Umstieg waren die ersten Stationen doch ein ziemliches U-Bahn-Tetris damit alle noch irgendwie in den Zug passten. Solche Bahnen kenne ich aus Hamburg eigentlich nur zum Fußball-Stadien am Spieltag. Aber hey: Auch das ist halt Tokyo.

Freitag: NFL Draft und Mario Movie

Der Freitag war für mich mal ein richtiger Tag vor dem Bildschirm – sowohl dem kleinen am Laptop, als auch die große Leinwand im Kino.

Den Start machte der NFL-Draft, dessen deutsche Fernsehübertragung um 7:30 japanischer Zeit begann – also ein perfektes Frühstücksfernsehen für mich. Entsprechend räumte ich nach dem Aufstehen erst einmal den 7-Eleven leer und genoss dann einen schönen Draft, der erst gegen 13 Uhr endete. Für mich war es zeitlich die wohl entspannteste 1. Draftrunde, die ich je geschaut habe.

Ein Laptop auf dem eine Football-Sendung läuft. Drumrum sind ein Reisbällchen und ein Energydrink zu sehen.
Das erste Mal NFL-Draft als Frühstücks-Fernsehen. Es ist angenehm entspannt, wenn man danach nicht bei Tageslicht schlafen musss.

Am Nachmittag ging es dann zu Fuß nach Shinkuku, um trotzdem zumindest etwas Bewegung zu haben. Dort wollte ich im Wald sitzen, um mir den neuen Mario-Film anzuschauen, der in Japan erst an diesem 28. April erschien. Und mit Wald meine ich ausnahmsweise nicht die Bäume, sondern das Wald 9 Kino. Da Vorbestellungen von Karten vor allem als Nichtjapaner sehr blöd gemacht sind, ging ich wieder erst zum Kino, um dort am Automaten die Karte zu sichern. Hätte in in diesem Fall aber nicht gebraucht. Während das Toho Cinema, in dem ich Dungeons & Dragons geschaut habe, zwar bereits fast ausverkauft war, waren beim Wald 9-Kino noch mehr als genug Plätze.

Anschließend stöberte ich noch etwas durch Shinjuku, kam aber rechtzeitig zurück – auch weil das Kino zufällig über meinem Lieblingsladen für Animefiguren in Shinjuku lag, dem Surugaya. Dort kaufte ich mir meine erste Nendoroid-Figur: Eren aus Attack on Titan. Nicht sehr günstig, aber das gilt leider für alle Nendoroids.

Übrigens finde ich es herrlich, wie selbst große Kinos in Japan selten ein eigenes Gebäude haben, sondern Mal eben erst ab das 9. bis 13. Stockwerk belegen. In Japan lohnt es sich oft zu schauen, was oberhalb des Bodens noch in Gebäuden liegt. Es kann etwas ganz anderes sein, als was man von der Straße aus sieht.

Kinoeigenheiten und der Super Mario Bros Movie

Eine gute halbe Stunde vor Filmbeginn kam ich dann beim Kino an, damit ich auch genug Zeit habe, mir noch in aller Ruhe Popcorn zu holen. Erneut war ich damit für japanische Verhältnisse viel zu früh da. An sich schien im Kino trotz der 18 Uhr-Vorstellung nicht viel los zu sein, aber die Popkorn-Abfertigung ging auch ziemlich flott von der Bühne.

An sich kein Problem. Allerdings kann man die Kinoräume erst so 15 Minuten vor Beginn der Vorstellung betreten und das Kino hat keine großartigen Sitzmöglichkeiten zum Warten auf den Einlass. Kein Wunder, dass ich einer der ganz wenigen war, die bereits vor Öffnung des Kinosaals schon warteten. Es scheint in Japan unüblich zu sein. Vermutlich können sich die Japaner aber auch einfach zu gut auf die Bahnen verlassen.

JEmand sitzt mit einem kleinen Eimer Popcorn im Kino. Es ist noch hell und auf der Leinwand nur ein Hinweis auf die Technologie.
Endlich im Kino. Der Film war eine einzige Freude.

Trotzdem war ich ein bisschen enttäuscht, dass bei dieser Vorstellung, obwohl nicht ausverkauft, viele Gäste noch reinströmten, als das Licht aus war und die ersten Szenen des Filmes liefen. Obwohl es eine Originalton mit japanischen Untertitel war, hatte ich den Eindruck, dass es in diesem Fall sogar vorwiegend Japaner waren, die zu spät kamen. Das hatte mich doch verwundert.

Der Film war dann allerdings eine pure Freude. Objektiv gesehen ist es bestimmt nicht beste Animationsfilm, aber gerade für die Generation NES bis Nintendo 64 ist der Film so vollgepackt mit Liebeserklärungen an Nintendos Mario-Kosmos, dass ich am Dauergrinsen war. Trotzdem überzeugt auch die Animationsqualität und ein wirklich genialer Soundtrack aus bekannten Serien-Themes, bekannten Liedern aller Genres und auch ein paar Neuschöpfungen. Und ja: Jack Black darf als Bowser auch Jack Black-Dinge machen.

Es ist außerdem eine Freude, wie Peach trotz aller Hingabe zu den Spielen alles außer dem „Jungfrau in Nöten“ ist. Eine herrliche Interpretation, die für eine gute Dynamik in der „Heldentruppe“, aber auch mit Kultbösewicht Bowser sorgt. Schade dass der Film nicht so wirklich für Stimmung im Kinosaal sorgte. Ich hatte jedenfalls einen riesigen Spaß und kann den Film jeden, der auch nur ein Hauch Liebe für Mario und Co empfindet aus vollstem Herzen empfehlen.

Den Rückweg ging ich dann wieder zu Fuß an. Doch noch inmitten schillernden Einkaufsstraßen wurde ich dann doch neugierig, als ich vermeintliche Livemusik zu hören glaubte. Das ist in Shinjuku nicht immer so einfach auszumachen, weil aus vielen Geschäften Musik dringt und sogar manche Lastwagen gefühlt nur dafür da zu sein scheinen, euch mit den neuesten Idolgruppen zuzudröhnen. Ich lag aber tatsächlich richtig – auch weil es eben nicht nach Idolgruppe klang – und lauschte noch ein wenig, ehe es zurück ging.

Samstag: Blauregen am Kameido-Schrein

Am Samstag schaute ich erst noch die 2. und 3. Runde des NFL-Drafts am Morgen, ich das wunderschöne Wetter ausnutzte, um den Kameido-Schrein zu besuchen, bei dem bis in den Mai hinein gerade die Blüte des Blauregen gefeiert wurde. In dessen Garten wuchern nämlich Unmengen dieser Kletterpflanzen an Holzgerüsten entlang.

Wie fast schon befürchtet, war die Hauptblüte gerade schon vorbei und nur an wenigen Stellen sah man noch wirklich hübsche Exemplare. Das machte den Schrein jedoch nicht weniger belebt an diesem Wochenende. Der Tempel war auch so mit seinen Brücken im Garten einfach wunderschön und im äußerem Ring standen etliche Essensstände.

Auch wenn bei diesen Festen der Rat oftmals ist, in der Woche hin zu gehen: Gerade im Vergleich mit dem Nezu-Schrein, den ich am Dienstag besuchte wird der Unterschied, würde ich das eher verneinen. Es war zwar deutlich voller, aber die Stimmung ist eine ganz andere, wenn alle Stände geöffnet haben. Dass am Nezu-Schrein quasi alle Stände mit Planen abgedeckt haben, wirkte zumindest auf mich ziemlich trostlos. Da wäre es ganz ohne Stände besser gewesen. Für ein Gebet oder andere Tempelaktivitäten sind die leereren Wochentage aber natürlich besser geeignet.

Ich freute mich übrigens auch über eine Gruppe von Shamisen-Spielern, die auf einer Bühne des Schreins aufgespielt haben. Dabei handelt es sich um ein klassisches japanisches Saiteninstrument, dass mit einem sehr großen Holzplektrum angeschlagen wird. Ich vermute diese Erfahrung gibt es auch eher am Wochenende oder an Feiertagen.

Anschließend erkundete ich noch etwas die Nachbarschaft und landete schließlich am Kyunaka-Fluss, der nicht nur schön begrünt war, sondern an dem ich auch einige Sportruderer trainieren sah. Als ich in Richtung Kinshincho unterwegs überlegte ich noch, ob ich später nochmal am Schrein vorbei sollte. Zum einen war die Hauptblüte eh schon vorbei, zum anderen zog der Himmel stark zu und es windete auch ziemlich auf. Stattdessen ging es dann über Nakano, wo ich mir noch eine Kleinigkeit zu essen gönnte nach Hause.

Sonntag: Eine Ruhetag muss auch mal sein

Nichts von Relevanz an diesem Tag. Regen war angekündigt, hielt sich aber überraschend in Grenzen. Ich genoss trotzdem mal einen angenehmen Ruhetag ohne wirkliche Unternehmungen.

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