3 Monate Japanreise – Im April geht es los!
Ach du heilige Scheiße, mein letzter Post ist schon mehr als ein Jahr her. Aber es war auch echt etwas frustrierend zu sehen, wie sich die ganze Welt wieder öffnet, Japan aber weiter geschlossen blieb. Doch mit der Öffnung der Grenzen, kann ich endlich den Super-Mega-Oberhammer rausholen: Keine 3 Wochen, sondern ganze 3 Monate Japanreise sollen es werden! Im April geht es los und die Seite hat oben rechts auch einen hübschen kleinen Counter.
3 Monate?! Ist der Daddel denn jetzt wahnsinnig geworden? Schuldig im Sinne der Anklage. Schließlich ist das meine erste Flugreise überhaupt. Trotzdem ist dieses Gedankenspiel bereits mehr als ein Jahr in meinem Kopf und seitdem immer weiter gereift. Und so oft ich versucht habe, “kleiner” zu denken, die 3 Monate sind bereits so eingebrannt, dass es nicht anders geht. Warum mich die Idee so begeistert, verrate ich euch in diesem etwas lang geratenen Beitrag.
3 Monate in Japan – So sähe der Plan aus
Wie sieht also meine Vision aus? Der ursprüngliche Plan bestand ja aus 3 Wochen, die in Tokio beginnen. Von dort aus sollte es weiter Richtung Osaka und Kyoto gehen, dabei auch einige kleinere Orte mitnehmen, bevor es am Ende noch für ein paar Tage zurück nach Tokio geht. Als Unterkunft sollten möglichst günstige Hotels dienen, gegebenenfalls auch mal eine Übernachtung im Kapselhotel. An der Unterkunft sparen, aber schon meist mit einem privaten Rückzugsort für mich.
Für die 3 Monate Japanreise plane ich anders. reh- und Angelpunkt für die kompletten 3 Monate ist ein Airbnb und so viel verrate ich euch schon: Es ist sogar schon gebucht. Mehr dazu später. Noch immer mit Fokus auf „günstig“, aber zumindest mit dem Vorteil eines eigenen Bads, einer Küchenzeile und allgemein etwas mehr Raum.
Zwischendrin gibt es vermutlich 2 Wochen, in denen ich auch per JR Rail Pass durchs Land reise und vorwiegend in Hotels schlafe. Tokio wäre mit der Wohnung dennoch mein Fixpunkt, von dem aus ich auch mit etwas leichterem Gepäck reisen kann.
Abseits dieser 2 Wochen wäre ich sehr frei in der Gestaltung meiner Zeit. Ich könnte mir spontan morgens überlegen, welches Viertel ich besuchen will oder vielleicht auch einfach zu einer abgelegeneren Station fahren, um mal ein sonst touristisch kaum erschlossenes Stück Tokios zu erkunden.
Warum so lange?
Bislang habe ich nie wirklich groß Urlaub gemacht. Schon als Kind waren wir nie auf lange auf Reise oder gar im Ausland – und ich habe auch nie das übermäßige Bedürfnis gehabt. Auch später kam ich meist zum Schluss, dass ich beispielsweise von der Investition in technische Gerätschaften deutlich mehr habe, als von ein paar Tagen oder Wochen Urlaub.
Jetzt ist es anders, vor allem auch, weil ich mich – je mehr ich über Japan erfahre – auch mehr mit dem Land und seinen Bewohnern identifizieren kann. Das klingt etwas seltsam, wenn man noch nie dort war, aber selbst einige Eigenschaften, die für viele eher negativ sind, kommen mir durchaus entgegen. Einzig der japanischen Arbeitskultur kann ich nichts abgewinnen – die würde auch garantiert keine 3-monatige Reise erlauben.
Die vielleicht letzte Chance
Es ist vielleicht auch meine letzte Chance, etwas so Verrücktes zu tun. Ich bin über 30. Das Work & Travel-Programm oder ein Studium mit Auslandssemester kommt für mich leider nicht mehr in Frage.
Mein Leben ist aktuell jedoch flexibel genug, dass ich mein Leben für 90 Tage auf links drehen kann. Ich habe einen vergleichsweise flexiblen Job, bin Single und noch voll im Saft. Genau genommen bin ich mehr im Saft denn je, seit ich wegen der geplanten Reise angefangen habe, jeden Tag meine 10.000 Schritte zu gehen.
Ich sehe es daher nicht ein, dass das „genießen des Lebens“ erst mit der Rente wieder anfangen soll, wenn der Körper weniger willig ist, als der Geist. Davon mal abgesehen, dass man eh nicht weiß, was in 30-40 Jahren ist. Also lieber das Leben genießen, solange man dazu am besten in der Lage ist. Frische, heiße Pizza schmeckt mir schließlich auch besser als kalte Pizza am nächsten morgen. Ich habe JETZT große Lust Japan zu erleben und nicht erst, wenn mein Handgepäck aus nem Klapprollator besteht.
3 Monate in Japan sind somit nichts, dass ich mal eben regelmäßig machen könnte – allein finanziell. Vermutlich ist es eine Once in a Lifetime-Erfahrung, dessen Nachhall mich hoffentlich noch mein Leben lang begleitet.
Japanisch Leben
Ich habe es vermutlich schon gefühlte drölfzig mal erwähnt: Mich reizt es wenig, der typische Tourist zu sein. Ich brauche kein teures Hotel mit Pools, wie ich sie in jedem x-beliebigen Land haben könnte. Auch geführte Touren voller Klischee-Touristen sind mir mehr Graus als alles andere. Lieber erkunde ich die Welt mit meinen eigenen Füßen und in meinem Tempo. Und das meine ich tatsächlich. Ich habe mit meinen täglichen Schritten gemerkt, wie wichtig das Gehen für mich eigentlich schon immer war, um Eindrücke aufzusaugen.
Ich möchte japanische Luft atmen. Das schließt typische Touri-Hotspots nicht aus, aber es geht mir auch um die ganz banalen Dinge. Der regelmäßige Gang zum nahen Konbini, abends mal im Onsen oder Sento sitzen und vielleicht auch mal einen Tag einfach nur in den mittlerweile vertrauten Straßen der Nachbarschaft oder im Park vertrödeln.
Auf einer 3-wöchigen Reise mit ständig wechselnden Orten ist das schwer – in 3 Monaten mit einem vorwiegend festen Rückzugsort jedoch problemlos machbar. Wirkliche Entspannung ist ein Luxus, den man sich in einem klassischen Urlaub einfach nur selten gönnen kann. Ich mag den Gedanken, spontan am Abend vorher entscheiden zu können, was ich mir am nächsten Tag anschaue. Mal sehen wie lange es dauert, bis ich die wichtigsten U-Bahn-Verbindungen blind kenne.
Mehr Content
Natürlich geht es bei der Reise auch um Content. Quasi zeitgleich mit der Idee der Reise selbst ist auch dieses Projekt hier gestartet. Es war mir also von vorn herein klar, dass ich die Japanreise auch in vielen Facetten einfangen möchte. Das ist keine Entscheidung zwischen “Spaß haben” und “Content machen” – ich glaube alles, was ich dabei an Eindrücken einfange, kann sogar meine eigene Erfahrung bereichern oder das Gefühl von Einsamkeit etwas mildern.
3 Monate sind eine Menge Zeit, um vor allem auf Tokio bezogenen Content zu sammeln. Ich habe mir schon jetzt unglaublich viel Wissen angeeignet um beispielsweise auch abseits der typischen Touristenpfade einige spannende Orte zu kennen.. 3 Monate sind zudem deutlich aussagekräftiger, wenn es darum geht, Vergleiche zu Deutschland zu ziehen. Die Dinge die wirklich typisch sind, werden einem erst mit der Zeit bewusst. Das ist nicht nur ein Vorteil für meinen Content, sondern auch für meine eigene Wahrnehmung der japanischen Kultur.
Und ja, ich mache mir auch Hoffnung, mich auch irgendwo in der sehr schmalen Nische deutschsprachiger Japan-YouTuber zu etablieren. 3 Monate geben dabei auch Zeit für einige Livestreams direkt aus Japan – und mir selbst auch die Zeit, mich überhaupt ans Streaming zu gewöhnen. 😉
Ich glaube aus den 3 Monaten können auch noch ganz neue Dinge entstehen. Irgendwo in meinem Kopf schwirrt schon die Idee zu einem Buch und aus üppigen Videomaterial ließe sich vielleicht auch ein Video im Doku-Stil schneiden. Was ich am Ende wirklich mache, muss sich erst zeigen, wenn es so weit ist.
Eine Sprachreise
Ich habe ja schon öfter über das Lernen der japanischen Sprache gebloggt. Ein wichtiger Faktor zum Lernen ist die Immersion – sich mit der Sprache zu umgeben. Das geht am besten – große Überraschung – wenn man in einem Land ist, in dem diese Sprache gesprochen wird. Für Japanisch könnt ihr vielleicht schon das beste Land erahnen.
Auf dieser Reise hätte ich diese ultimative Immersion. 3 Monate, in denen ich ständig japanisch lese, höre und im Optimalfall auch selbst gelegentlich spreche. 3 Monate, die genau dann kommen, wenn ich hoffentlich langsam in der Lage bin, halbwegs Gespräche zu führen. Manchmal lernt man Schwimmen am besten, wenn man ins Wasser geschubst wird – fehlt der Partner muss man sich auch selbst Schubsen. Und ich habe selbst gemerkt, wie wichtig die Reise als Antrieb ist. Immer wenn meine Reise gedanklich weiter in die Ferne gerückt ist, ließ auch meine Lernmotivation massiv nach. Darum muss ich mich in den kommenden 6 Monaten auch nochmal richtig reinknien um mit einer soliden Basis zu starten.
Ich glaube ein so langer Aufenthalt reißt auch einige Barrieren ein, die man sich vielleicht doch aufbaut, wenn man nur 1-3 Wochen in einem Land auskommen muss und an Hotspots ohnehin mit Englisch auskäme. Ich habe keine andere Wahl, als mich beispielsweise mit der Bedienung japanischer Waschmaschinen auseinander zu setzen, wenn ich nicht völlig abgeranzt durch Japan reisen möchte. In einem abgelegeneren Viertel helfen einem ein paar wichtige Kanji bestimmt auch bei der Futtersuche – auch wenn mich ein “sore wo kudasai” (Das da, bitte) mit Fingerzeig auch zum Ziel bringen kann.
Selbstfindung
Ich halte mich nicht für jemanden, der sich per se erst finden muss. Dafür bin ich schon zu oft gegen den Strom geschwommen. Trotzdem bin auch ich noch nicht am Ende meiner Weisheit. Allein seit meinen ersten Gedanken an diese Reise, habe ich einige Dinge in meinem Leben (positiv) verändert. Davon mal abgesehen hätte ich mich vor Corona nie als Reiseblogger oder -Vlogger vorstellen können.
Wenn also allein die Entscheidung zur Reise so viel verändern kann, was könnten dann erst 90 Tage auf der anderen Seite des Globus bringen? 90 Tage allein in einem Land, wie es ferner kaum sein könnte. Ich bin langer Nesthocker, mit leicht soziophober Veranlagung und zudem nie groß herumgereist. Es ist also auch eine Herausforderung an mich selbst, obwohl ich nicht glaube, dass es für mich ein Problem wird.
Trotzdem muss ich ein Stückchen aus meiner Komfortzone raus und kann daran eigentlich in jeder Hinsicht nur wachsen. “Dort drüben” bin ich auf mich allein gestellt, egal welche Hürden sich mir in den Weg stellen. Ich glaube am Ende dieser 90 Tage dürfte mich kaum eine Herausforderung des Lebens schrecken.
Chance auf Hanami und Golden Week
Zur Kirschblüte ist Japan am schönsten. Trotzdem kam es für den ursprünglich geplanten Urlaub nicht in Frage. In diesen Tagen sind Hotelpreise teurer und massenweise Japaner und Ausländer im Land unterwegs. Für einen typischen Urlaub wäre mir das zu stressig trotz aller Schönheit der Kirschblüte. Wenn ich eh länger da bin und eine feste Unterkunft habe, würde ich es nur zu gerne mitnehmen.
Ich müsste aber trotzdem etwas auf mein Glück hoffen. Mein geplanter Urlaub beginnt eher am vermeintlichen Ende der Hanami-Zeit und die Kirschblüte dauert nur rund 10 Tage. Ich hoffe, dass ich zumindest noch das Ende der Kirschblüte erlebe. Es ist nicht nur wunderschön, sondern ein kulturelles Großereignis, das auch heute in Japan noch einen hohen Stellenwert genießt.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Golden Week. Das ist eine beliebte Urlaubswoche in Japan, durch viele aufeinander folgende Feiertage. Mein 3-Wochen-Urlaub wäre erst nach dieser Zeit gewesen, weil ich mich nicht noch mit Inlandstourismus rumplagen wollte. Wenn ich aber ohnehin 3 Monate im Land bin, ist es dagegen faszinierend zu sehen, wie sich das Stadtbild in der Golden Week plötzlich ändert. Es wäre nicht die Zeit, in der ich selbst von Stadt zu Stadt reisen würde, aber in Tokyo gibt es sicherlich genug zu erleben.
Warum Tokio?
Möchte man die Seele Japans richtig tief ergründen, ist Tokio vielleicht nicht der beste Ort. Kyoto und viele andere alte Städte haben mehr geschichtlichen Wert und auf dem Land sind Japaner viel entschleunigter und persönlicher. Und ja, ich hätte meinen Aufenthalt auch auf drei Unterkünfte für je einen Monat in unterschiedlichen Städten aufteilen können.
Ich wollte aber gerne einen Ort, an dem ich ankomme, und den ich erst am Ende der Reise wieder mit meinem gesamten Gepäck verlassen muss. Bei der langen Zeit möchte ich einen Ort, den ich in der Zeit mein “Zuhause” nennen kann, einen Fixpunkt bei all den neuen Eindrücken.
Tokio ist für mich einfach die Stadt, welche die meisten Orte bietet, die ich gerne besuchen möchte und wo ich ganz sicher weiß, dass mir die Ziele nicht ausgehen. Und es geht ja auch zwischendurch an andere Orte, die ich vielleicht irgendwann in einer späteren Reise nochmal genauer entdecken mag.
Aber das kostet doch bestimmt eine Menge Geld
Dass 3 Monate teurer sind als 3 Wochen steht außer Frage. Es wird sich tief in meine Rücklagen fressen, die ich anderweitig sicherlich „sinnvoller“ nutzen könnte. Aber es ist für mich auch mehr eine “Once in a lifetime”-Chance. Mache ich das nicht, würde ich mich sicherlich in einigen Jahren ärgern, wenn die eigene Lebenssituation solche Abenteuer nicht mehr erlaubt.
Die 3 Monate Japanreise sind für mich nicht die obligatorische Reise im Jahr – die ich sonst eh nie hatte – sondern die Erfüllung eines Traumes, den ich vermutlich schon länger hege, als mir selbst bewusst war.
Außerdem ist es nicht ganz so viel teurer, wie man meinen könnte. Ginge es nur um die 3 Monate in Tokio allein, käme ich vermutlich mit weniger als dem doppelten Budget der ursprünglichen 3 Wochen aus. Geht es für 1-2 Wochen auch aus Tokio raus, kann es natürlich für diese Zeit etwas teurer werden. Hier mal einige Punkte aus meinem Gedankenspiel:
Unterkunft
AirbnB gilt ohnehin schon als günstige Alternative zum Hotel. Langzeitbuchungen bringen allerdings oft noch einen ordentlichen Rabatt mit sich. Auf den Tag gerechnet zahlt man teils deutlich weniger als im Hotel und hat dabei mehr Annehmlichkeiten und in Form einer Wohnung auch kein Hotel-Gefühl. Und wenn es nicht extra in Rechnung gestellt wird, spar ich sogar Strom- und Wasserkosten, die ich Zuhause gehabt hätte. Not that bad.
Bei meiner Airbnb-Unterkunft habe ich vermutlich einen echten Glücksgriff gelandet, weil sie deutlich geräumiger ist, als meine eigentliche Planung war – aber in gleicher Preisklasse wie meine eigentliche Zielgröße.
Flug
Der Punkt, warum ich schon keine Japanreise wollte, die kürzer als 3 Wochen ist. Der Flug um die halbe Welt ist ein großer Kostenpunkt, der mit längerer Reisezeit weniger stark ins Gewicht fällt. Und gerade mit den gestiegenen Preisen durch die Energiekrise, wird zwar die Reise zwar insgesamt teurer, aber die Länge lohnt sich dafür umso mehr. Lieber weniger oft Reisen und dafür länger genießen. Die Umwelt bedankt sich dabei auch. So weit eine Reise auf die andere Seite der Welt halt umweltfreundlich ist.
Verpflegung
Kein geringer Kostenpunkt, den man aber auch unabhängig des Urlaubs hätte. Als tatsächliche Ausgabe fürs Essen sehe ich eher das, was ich mehr ausgebe, als wenn ich Zuhause im selben Zeitraum esse und trinke. Vermutlich wäre ich selbst im ursprünglichen 3-Wochen-Plan relativ günstig geblieben, weil ich es weniger mit teuren Restaurants habe und man in Japan ohnehin erstaunlich gut günstig essen kann.
Über einen Zeitraum von 3 Monaten rechne ich pro Tag noch weniger Kosten ein, weil man sich einige Sachen dann eher beim Konbini oder im Supermarkt kauft. Auch Getränke können da deutlich günstiger kommen. Auf Getränkeautomaten verzichte ich aber sicherlich trotzdem nicht.
Hinzu kommt übrigens auch, dass auswärts essen in Japan viel üblicher ist als in Deutschland. Der preisliche Unterschied zum selbstgekochten Essen fällt dabei geringer aus, als wir es gewohnt sind. Restaurants haben hier wohl auch etwas bessere Konditionen, wenn es um in Japan teureres Gemüse geht.
Ich rieche schon interessante Artikel oder Videos zu den täglichen Ausgaben für Getränke und Essen mit einigen Spar-Tipps.
Eintritte und Fahrkarten
Bei der langen Zeit in Tokio wird zumindest die Dichte an Ausgaben für Ausflugsziele nicht ganz so hoch sein. Am teuersten vermute ich die Kosten für den Nahverkehr. Für Vielnutzung der U-Bahn bietet Tokio für Touristen allerdings auch ein sehr günstiges 72-Stunden-Ticket für 1.500 Yen ( ~10,79 Euro *September 2022) an. Das schließt die meisten U-Bahn-Linien ein, wenn auch leider nicht die beliebte JR-Ringlinie. Man kommt aber trotzdem nahezu überall hin. Die 72 Stunden zählen übrigens ab Aktivierung und selbst wenn ich nahtlos diese Tickets verwende, käme mich eine Monatskarte in Hamburg ähnlich teuer . Trotzdem sind sicherlich ein paar Extrakosten fällig, wenn man doch mal einen Tagesausflug weiter hinaus macht.
Die teuersten Unternehmungen werden vermutlich Tickets zu einigen Vergnügungsparks, die ich bei der Gelegenheit einfach nicht auslassen kann. Disney Sea in Tokio, die Universal Studios Japan in Osaka und Fuji-Q Highland am Fuße des bekanntesten Vulkans Japans sind für mich nicht nur Must-Sees, sondern liegen praktischerweise alle perfekt auf der gängigsten Reiseroute.
Der Urlaub im Urlaub
Apropos Reiseroute: In diesen drei Monaten möchte ich auch gerne einen richtigen Urlaub machen. Neben Tokio würde ich auch noch gerne das Dreieck Kyoto, Osaka und Nara besuchen, sowie einige kleinere Orte auf dem Weg. Auch der Besuch einer Onsen-Stadt wäre für mich ein persönliches Highlight.
Das ist der heikelste Punkt in der Planung, da ich ja eigentlich durchgehend meine Unterkunft in Tokio habe. Bei gut 2 Wochen lohnt es sich nicht wirklich diesen Rückzugsort aufzugeben, vor allem, da er auch ganz praktisch sein kann. Effektiv zahle ich zwar für einige Tage dann doppelt Unterkunft, aber zwischendurch ist auch eine Rückkehr nach Tokio möglich und ich könnte quasi mit dem Gepäck eines Wochend-Kurzurlaubs unterwegs sein.
Ich rechne in den 2 Wochen mit JR Railpass auch „nur“ mit maximal 10 Übernachtungen außerhalb Tokios. Außerdem kommt der Flug hier nicht extra hinzu. Klar, auch 2 Wochen JR Rail Pass schlagen schon ziemlich ein, aber auf Fahrten mit dem Shinkansen möchte ich um keinen Preis verzichten.
Sollte mir der Gesamtaufenthalt doch zu teuer werden, ließe sich dieser Posten im Zweifel aus meinen Plänen nehmen und durch nähere Tagesausflüge ersetzen. Ich denke aber, dass es nicht nötig ist. Im Hinterkopf habe ich auch noch einen interessanten Pass für Fähren, die über Nacht fahren und zugleich Transportmittel und vor allem im Pass sehr günstige Schlafmöglichkeiten bieten.
Ich freue mich auf 3 Monate Japanreise in Tokio
3 Monate nach Japan, allein und als erste Übersee-Reise – das ist so herrlich bekloppt, dass mich allein das schon richtig reizt. Aber ich freu mich aus so vielen verschiedenen Gründen. Die Möglichkeit diese unglaubliche Kultur auf tiefere Art zu erleben, mich mit der Sprache 24/7 zu umgeben, die persönlichen Herausforderungen einer solchen Reise und natürlich auch dieses Projekt hier mit Leben zu füllen sind nur einige Teile, die sich zu diesem Unternehmen zusammengefügt haben.
Was Heimweh angeht, mache ich mir wenig Sorgen. Ich habe zwar eigentlich gerne mein vertrautes Umfeld, aber Japan reizt mich einfach auf so vielen Ebenen, dass ich das gerne eintausche. Außerdem bin ich ohnehin niemand, der jedes Wochenende Freunde treffen muss und durch Corona bin ich sogar noch viel längere Zeiten ohne mein soziales Umfeld gewohnt. Und ich hoffe, mich zumindest beim Pen & Paper mit Freunden trotz 7 Stunden Zeitverschiebung online einklinken zu können.
Corona ist auch ein weiterer Punkt. Zum Glück ist mittlerweile die Zwangsquarantäne nicht mehr nötig und mit 3 Impfungen entfällt wohl sogar die Pflicht eines PCR-Tests. Trotzdem weiß man natürlich nicht, was im April ist. Der Winter kommt und kann die Einreisesituation auch wieder auf den Kopf stellen. Da in Japan die Wahl durch ist und jedes Corona-Jahr global gesehen deutlich offener wurde, bin ich aber vorsichtig optimistisch. Ich möchte jetzt auch nicht noch Jahre warten, bis es auf die große Reise geht. Ich bin heiß auf Japan und möchte den Blog endlich auch mit eigenen Eindrücken füllen. Außerdem brauch ich die Reise dringend als Motivation, mein Japanischlernen wieder in Schwung zu bringen.
Der April kann kommen und ich zähle schon jetzt die Tage runter, bis es endlich ins Land der aufgehenden Sonne geht.